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Episodeninhalt

Unimatrix Zero, Teil 1

Titelgrafik zur Episode

Vorherige Episode:
Der Spuk auf Deck Zwölf
Nächste Episode:
Unimatrix Zero, Teil 2
Originaltitel:
"Unimatrix Zero", Part 1
Regie:
Allan Kroeker
Story:
Mike Sussman
Drehbuch:
Brannon Braga und Joe Menosky
Gaststars:
Susanna Thompson als Borg Queen

Mark Deakins als Axum

Jerome Butler als Korok

Joanna Heimbold als Laura

Tony Sears als Borg Drone

Ryan Sparks als Alien Child

Erstausstrahlung in Deutschland:
Erstausstrahlung in den USA:
24.05.2000

Inhalt

Seven wird von Axum, einer Borg-Drohne zu Hilfe gebeten, welcher Zugang zu der sogenannten Unimatrix Zero hat, ein Ort, an dem wenige Drohnen, welche auf sonderbare Art und Weise mutiert sind, wieder Individuen sind, sobald sie sich in ihre Alkoven begeben und regenerieren.

Jedoch, sobald sie erwachen, können sie sich an nichts mehr erinnern. Die Borg-Queen ist im Begriff, diesen Ort ausfinding zu machen, weshalb ein Außenstehender zu Hilfe kommen muss: Seven of Nine.

Sie erzählt der Crew die ganze Vision und die Crew stimmt der Rettung zu. Denn, wenn es eine Möglichkeit gäbe, alle Drohnen mutieren zu lassen, so dass sie alle Zugang zu "Unimatrix Zero" haben und wenn es eine Möglichkeit gäbe, ihre Erinnerung an diesen Ort auch nach der Regeneration zu bewahren, dann würden die Drohnen von ihrer wahren Existenz in Kenntnis gesetzt werden und eine Revolte gegen das Kollektiv starten.

Seven hatte ebenfalls Zugang zu Unimatrix Zero, wo sie Axum kennenlernte und zu ihm sogar ein Liebesverhältnis hatte. Durch eine vulkanische Gedankenverbindungsmethode, betreten Janeway, Seven und Tuvok Unimatrix Zero und finden Borg-Drohnen, welche von der Borg Queen ausgesandt wurden, versuchen, "Unimatrix Zero" zu zerstören.

Janeway teilt Axum mit, dass die Crew bei der Abwehr der von der Borg-Queen eingeschleusten Drohnen ins "Unimatrix Zero" helfen wird. Die Borg-Queen sieht das Geschehen durch das Auge einer Borg-Drohne und ist nicht begeistert. Schließlich entwickelt die Crew Nanoviren, welche die Drohnen so mutieren lassen, dass sie Zugang zu "Unimatrix Zero" haben und sich auch nach ihrer Regeneration daran erinnern können. Nur fehlt noch eine Möglichkeit, das Kollektiv damit zu infizieren.

Janeway stimmt der Idee von B'Elanna zu, der zufolge, sie den Virus im zentralen Plexus eines Borg-Schiffes freisetzen, da dies die effizienteste Art und Weise ist, ein Kollektiv mit einem Virus zu infizieren.

Plötzlich schaltet sich die Borg-Queen auf den Bildschilm, welche Janeway und der Crew erzählt, dass sie weiß, dass die "Voyager" mit der Sternenflotte im Kontakt steht und dass sie der Crew die Transwarp-Technologie aushändigen wird, sollte diese ihren Plan aufgeben.

Janeway jedoch will ihren Plan ausführen. Die Borg-Queen verschwindet frustriert vom Bildschirm.

Janeway, Tuvok und B'Elanna werden auf das Borg-Schiff gebeamt, um den Virus zu platzieren. Jedoch durchschaut die Borg-Queen den Plan und assimiliert alle drei.

Fortsetzung folgt...

Kritik

"Unimatrix Zero" ist ein spannender Cliffhanger, der Appetit auf einen zweiten Teil macht. Es grenzt schon an ein Wunder, dass die Autoren trotz der Fülle an Borg-Episoden es trotzdem geschafft haben, eine originelle und zum Nachdenken anregende Story über die Borg zu schreiben. So ist eine Welt, in der die vom Kollektiv kontrollierte Drohnen als Individuen existieren können, höchst verlockend und macht Lust auf mehr. Es wird sehr spannend sein, zu sehen, wie sich eine Revolte entwickelt und gegen das Kollektiv kämpft.

Die Rückkehr der Borg-Queen ist einmal mehr sehr dramatisch gestaltet. Schon die Eröffnungsszene steht in Hinsicht auf die Qualität der von dem achten "Star Trek"-Film, "Der erste Kontakt", keineswegs nach. Sie ist tricktechnisch beeindruckend umgesetzt und zeugt einmal mehr vom Können der Trickspezialisten der Serie.

Für "Voyager"-Verhältnisse sind die Szenen, in denen die Borg auseinandergenommen und ihre Schädeldecke geöffnet werden, brutal und können ekeln. Sie zeugen von der Brutalität der Borg-Queen und rücken sie in ein faszinierend-böses Licht.

Die Episode beinhaltet eine Fülle an gelungenen und erinnerungswürdigen Charakterszenen. Eine Janeway, die die Meinung ihres Ersten Offiziers zu ihrem Plan hören möchte, obwohl ihre Entscheidung schon feststeht, passt zu der Janeway, die wir kennen. Sie weiß, dass selbst wenn Chakotay nicht mit ihr übereinstimmt, sie dennoch alleine weiter machen wird. Die Befragung von Chakotay erfüllt lediglich den Zweck, dass sie sich in ihrer Überzeugung bestätigt fühlt und kein schlechtes Gewissen mehr gegenüber ihrem Ersten Offizier hat, welchen sie in der Vergangenheit oftmals übergangen hat - man erinnere sich bloß an "Equinox".

Eine besondere Szene ist die, in der die Borg-Queen auf den Bildschirm wütend zusieht, wie Janeway in "Unimatrix Zero" eine der Borg-Drohnen vernichtet. Sie sieht, dass die "Voyager"-Crew einmal mehr sich in Dinge eingemischt hat, die das Borg-Kollektiv ernsthaft gefährden könnten. Der Blick und die Worte der Queen zeugen sowohl von Angst als auch von Überraschung, was herrlich mitanzusehen ist. Wie die Zuschauer leicht von den Borg genervt sind, so ist die Queen dies sicherlich von der "Voyager"-Crew. In einem Augenblick, mit einem einzigen Gesichtsausdruck bringt sie all diese Emotionen zum Ausdruck, was eine außerordentliche Schauspielleistung von Susanna Thompson ist, die die Queen spielt.

Ein wenig sarkastisch gemeint ist die Szene, in der sich Janeway und die Borg-Queen fragen, wie es dem anderen geht. Diese Szene demonstriert auf der einen Seite die Vertrautheit zwischen der "Voyager" und dem Kollektiv, auf der anderen Seite aber ebenso die tiefe Feindschaft, die sogar durch Höflichkeit unverkennbar bleibt. Die Szene enthält durch diesen sarkastischen Unterton knisternde Spannungsmomente. Sie ist sehr ungewöhnlich, da die Borg-Queen normalerweise nicht auf Diplomatie anzusprechen ist, sondern lieber gleich assimiliert. Hier zeigt sich, in welcher Schwierigkeit sie stecken muss.

Seven spielt in dieser Episode einmal mehr eine sehr bedeutende Rolle. Wir erfahren, dass sie ebenfalls eine Drohne mit der rezessiven Mutation war und dass sie eine Liebesromanze zu Axum hatte. Zwischen den beiden herrscht gleich zu Beginn eine knisternde Chemie. Der Kuss zwischen den beiden ist sehr kurz, vereinbart sich aber mit dem Charakter der Seven of Nine, die fast emotionlos daherkommt.

Ein großer Kontrast hierzu ist dann der zweite Besuch im "Unimatrix Zero", wo Seven erheblich menschlicher wirkt. Dies ist sehr ungewohnt und interessant zugleich. Dank der großartigen Schauspielleistung von Jeri Ryan wurden diese Szenen sehr überzeugend herübergebracht. Wir sehen allerdings später, dass sie nichts mehr von der früheren Beziehung zu Axum wissen möchte. Dies vereinbart sich ebenfalls sehr gut mit ihrem Charakter, der über den Umstand, eine Beziehung geführt zu haben, sehr verwirrt ist. Es bleibt zu hoffen, dass die Autoren diese Beziehung im zweiten Teil nicht vernachlässigen.

Tom Paris-Fans dürfen sich freuen, dass dieser wieder zum Rang des Lieutenants erhoben wurde, nachdem er in "Dreißig Tage" zum Fähnrich degradiert wurde. Harry kann einem da leid tun, sein Vorwand, er hab nie eine solche Box auf seiner Station gefunden, ist nur allzu wahr. Denn auch Harry leistete in den 6 Jahren hervorragende Arbeiten, wurde aber noch immer nicht zum Lieutenant befördert. Hoffen wir, dass die Autoren dies in der siebten Staffel nachholen werden.

Was "Unimatrix Zero" auszeichnet, ist die Tatsache, dass dieses Mal eine Menge auf dem Spiel steht. Denn mit Janeways Plan könnte das Borg-Kollektiv ein für alle Mal vernichtet werden. Milliarden anderer Spezies würden vor der Assimilation bewahrt werden. Auch hat ihr Plan den Vorteil, dass dafür nicht Drohnen geopfert werden müssen, die ja zuvor Individuen waren und für ihr Dasein nichts können. Die "Voyager" ist hierfür ein sehr geringes Opfer.

Wir bekommen in dieser Episode ein gepanzertes Borg-Schiff zu sehen. Dieses wirkt sehr imposant und neuartig. Leider wird der "Delta Flyer" zerstört. Doch dank Replikatoren müsste die Crew imstande sein, schnell ein neues nachzubauen.

Die Specialeffects in "Unimatrix Zero" sind - nichts ungewöhnliches für "Voyager" - einmal mehr gelungen. Doch Action spielt keine relevante Rolle in dieser Episode, die vornehmend dazu benutzt wurde, dem Zuschauer die komplexe Story sowie den Plan der Crew zu erklären - das aber auch einer sehr kurzweiligen Art und Weise.

Trotz all diesen guten Charaktermomenten und der originellen Story wirkt das Borg-Thema nun überbehandelt zu sein. Dieses kann trotz der immer wieder neuen Umsetzung nicht mehr für große Spannung sorgen. Dementsprechend wirkt "Unimatrix Zero" routiniert gschrieben - das gewisse etwas fehlt aber.

"Unimatrix Zero" ist solide Unterhaltung, aber etwas, was den Doppelteiler in das Gedächtnis der Zuschauer einbrennt, fehlt. Sie ist daher letzten Endes nur eine durchschnittliche Episode der 6. Staffel und kommt keinesfalls mit der Originalität und Frische daher, wie sie in "Equinox", Teil 1, dem Cliffhanger der fünften Staffel en masse zu finden war.

Fazit

"Unimatrix Zero" überzeugt mit gelungenen Charaktermomenten und einer faszinierenden Story um das Borg-Kollektiv. Leider wurde das Thema Borg zu oft behandelt, weshalb es der Episode an Frische und Originalität fehlt. Routiniert geschrieben ist nicht genug für ein Staffelfinale.

Note: 2

Artikel geschrieben von Shen Li (sl); aktualisiert am 18.08.2004