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Episodeninhalt

Friendship One

Titelgrafik zur Episode

Vorherige Episode:
Die Veröffentlichung
Nächste Episode:
Ein natürliches Gesetz
Originaltitel:
Friendship One
Regie:
Mike Vejar
Story:
Drehbuch:
Michael Taylor und Bryan Fuller
Gaststars:
Josh Clark als Lt. Carey

Bari Hochwald als Brin

John Prosky als Otrin

Ashley Edner als Yun

Peter Dennis als Admiral Hendricks

Ken Land als Verin

John Roselfeld als Techniker #1

Wendy Speake als Techniker #2

David Ghilardi als Alien-Lieutenant

Erstausstrahlung in Deutschland:
25.01.2002
Erstausstrahlung in den USA:
25.04.2001

Inhalt

Die Crew soll die verlorengegangene Sonde der Föderation, "Friendship One", wiederfinden, die 2067 von der Erde gestartet wurde, um Kontakt mit anderen Spezies aufzunehmen. Seit 130 Jahren gab es aber keinen Kontakt mehr, jedoch müsste sie sich laut der Flugbahn in der Nähe der "Voyager" befinden.

Nach tagelanger Suche findet die Crew die Sonde schließlich auf einem Planeten. Auf diesem Planeten fand jedoch vor langer Zeit eine nukleare Katastrophe statt, so dass kein Leben möglich ist. Ein Außenteam, bestehend aus Tom, Harry, Chakotay, Neelix und Lt. Joe Carey, macht sich mit dem "Delta Flyer" auf den Weg, um die Sonde zu finden.

Während Tom, Neelix und Carey eine Spur in eine Höhle verfolgen, entdecken Chakotay und Harry überraschenderweise viele Raketensilos mit aktiven Sprengköpfen. Tom, Neelix und Carey finden schließlich die Sonde in der Höhle, doch als sie sie ihre mitgebrachten Transporterverstärker aufstellen wollen, sind sie plötzlich von bewaffneten Fremden umgeben. Währenddessen kehren Chakotay und Harry zum "Delta Flyer" zurück und bemerken, dass sich Fremde Zugang zu dem Schiff verschafft haben. Harry wird von einem Alien angegriffen, Chakotay kann ihn jedoch betäuben. Dann wird auch das Schiff angegriffen und die beiden müssen den Planeten verlassen und kehren zur "Voyager" zurück.

In der Höhle geben sich die Fremden zu erkennen. Sie sehen sehr krank aus und man sieht deutlich die Spuren, die die Radioaktivität bei ihnen hinterlassen hat. Als Verin, ihr Anführer, erfährt, dass die Crewmitglieder ihre Sonde holen wollten, macht er sie für das, was auf dem Planeten geschehen ist, verantwortlich. Verin kontaktet die "Voyager" und berichtet Janeway, dass er ihre Crewmitglieder als Geiseln hält. Er fordert eine Umsiedlung seiner Leute, sonst werden die Geiseln getötet. Er stellt ein Ultimatum von drei Stunden.

Inzwischen hat der Doktor den Fremden, den Chakotay mit auf die "Voyager" brachte, behandelt und Janeway erfährt, dass seine Jacke mit Antimaterie-Strahlung gesättigt ist, so dass die Sensoren die Lebenszeichen nicht bemerkten. Otrin, der Fremde, macht die Menschheit für die Katastrophe verantwortlich, da sie vor vielen Jahren die Sonde geschickt hätten, die bis oben hin mit fremder Technologie gefüllt war, die sein Volk gar nicht verstand und es schließlich zur Katastrophe kam. Außerdem hieß es in der Nachricht, dass die Menschen bald auf den Planeten kommen werden. Und dies geschah nun.

Tuvok hat währenddessen einen Klasse-M-Planeten gefunden, der allerdings 132 Lichtjahre entfernt ist. Um alle der 5500 Leute zu transportieren, würde die "Voyager" drei Jahre benötigen. Seven hat Nanosonden aus ihrem Blut extrahiert und der Doktor kann sie so programmieren, dass sie Otrin von seiner Krankheit heilen können. Janeway fragt Otrin, ob sie schon eine Möglichkeit gefunden hätten, um die Radioaktivität von dem Planeten zu entfernen.

Neelix versucht indessen mit Verin zu sprechen und erzählt ihm von seinen Erfahrungen mit den Menschen und dass sie niemals jemandem schaden wollten. Verin geht jedoch nicht darauf ein. Janeway ruft Verin und sagt, dass eine Umsiedlung nicht in Frage kommt, erzählt aber von den Fortschritten, die sie bei Otrins Behandlung gehabt haben. Verin interessiert dies aber nicht. Also schlägt Janeway einen kleinen Tausch vor: Sie will Medikamente und Nahrung schicken, im Gegenzug soll ein Crewmitglied freigelassen werden. Verin sagt Carey, er soll seine Transporterverstärker aufbauen, doch bevor der hinaufgebeamt wird, schießt Verin auf ihn und er kommt tot in der Krankenstation an. Janeway bleibt keine andere Wahl als die Forderung von Verin zu erfüllen, will sich aber mit Chakotay und Tuvok beraten.

Otrin geht es währenddessen nach der Behandlung immer besser und er hofft, dass vielleicht sein ganzes Volk behandelt werden kann. Seven sagt ihm aber, dass Verin jede Hilfe ablehnt, rät ihm jedoch, selbst die Führung zu übernehmen.

Tom schafft es, das Kind einer alten Frau zu retten, dass gerade totgeboren wurde. Dann wird aber Tuvok als weitere Geisel in die Höhle geführt. Plötzlich wirft ihm der Wächter eine Waffe zu und Verin und ein paar andere können ausgeschaltet werden. Unter dem Wächteranzug erscheint der Doktor. Nun können alle zurückgebeamt werden, Tom will jedoch vorher noch das Baby mitnehmen, weil es auf dem Planeten sonst bald sterben würde. Er verspricht der Mutter, dass er es bestimmt zurückbringen wird.

Nachdem das Kind stabilisiert wurde, will Janeway es gemeinsam mit Medikamenten und etwas Essen zurückbeamen und weiterfliegen. Neelix und Tom können sie jedoch dazu überreden, dem Volk trotz Verins Gegenwillen zu helfen. Gemeinsam mit Otrin und Seven schaffen sie es, einen Plan zu entwickeln, der jedoch nicht ungefährlich für die "Voyager" wird. Die Radioaktivität soll mit einer isolütischen Kettenreaktion in Form von Photonentorpedos neutralisiert werden. Dazu muss die "Voyager" jedoch sehr nah an den Planeten fliegen.

Otrin kehrt mit dem Baby auf den Planeten zurück und berichtet Verin von dem Plan und drängt ihn dazu, ihm zuzustimmen. Währenddessen dringt die "Voyager" in die Atmosphäre des Planeten ein, um die Torpedos abzuschießen. Als die Höhle durch die Schockwelle der Detonation erbebt, will Verin die Raketen starten, um die "Voyager" zu zerstören. Doch die Mutter des Babys zielt mit einer Waffe auf ihn und hindert ihn somit an seinem Plan, ihrem Kind und ihrem ganzen Volk die einzige Chance auf ein besseres Leben zu nehmen.

Ein kleines Kind kommt herein und sagt, dass alle nach draußen kommen sollen. Sie sehen, dass sich das Sonnenlicht langsam ausbreitet und die dunklen Wolken vertreibt. Jubel bricht aus.

Die "Voyager" kann "Friendship One" bergen und setzt ihren Kurs auf den Alpha-Quadranten fort, jedoch ohne zu vergessen, dass der Erfolg dieser Mission sie ein Leben ihrer Crew gekostet hat.

Kritik

"Friendship One" ist eine teils hochdramatische und fesselnde Episode, die jedoch durch die vielen Klischees, welche bei der Geschichtserzählung verwendet werden, sehr voraussehbar wird und eine Menge ihres Potenzials verschenkt.

Ein Merkmal der Episoden der siebenten und letzten "Voyager"-Staffel findet auch in dieser Episode Darstellung. So werden vergangene Ereignisse erwähnt, damit die letzte Staffel wie eine Art Resümee wirkt und die vergangenen sieben Jahre abschließt. Dabei tun es die Autoren sehr geschickt und verteilen dieses Resümee nicht auf eine, sondern, wie bereits erwähnt, mehrere Episoden, was dafür sorgt, dass die gesamte siebente Staffel zusammengeschweißt wird und wie aus einem Guss wirkt.

Das wirklich Beachtliche dabei ist, dass die siebente Staffel sehr im Kontrast zu allen Staffeln zuvor steht, da sie mehr Kontinuität aufweist als alle anderen Staffeln zusammen. Diesen Kontrast zusammen mit Kontinuität benutzen die Autoren, um das Flair des Endes, des Abschließenden zu erzeugen. Die Kontinuität wird dabei u.a. von Episoden erzeugt, die ein bekannt erscheinendes Thema der Serie aufgreifen (Hirogen-Thematik in "Fleisch und Blut", Fürsorger-Parallele in "Zersplittert", "Nacht"-ähnliches Szenario in "Die Leere" und schließlich "Arbeiterschaft", die von "Das Tötungsspiel" inspiriert wurde).

Die gesamte siebente Staffel hat dadurch einen "Endtouch" und genau dieser macht sie so unwiderstehlich, so melancholisch, aber auch gleichzeitig nostalgisch, ohne dass sich diese Elemente jemals im Widerspruch zueinander befinden. Dies hat zur Konsequenz, dass der Zuschauer jede Woche gewissermaßen "gezwungen" ist, einzuschalten, um ja nichts zu verpassen.

Und Einschalten lohnt sich bei "Friendship One", die zwar kein Highlight der Staffel ist und auch eine Menge Schwächen aufweist, doch ist sie eine typische "Voyager"-Episode, die sehr kurzweilig und unterhaltend daherkommt - nicht mehr und nicht weniger.

Das erwähnte Nostalgische und Melancholische ist gleich nach dem Teaser der Episode zu finden, als Janeway sich mit dem Admiral über ihre Reise unterhält und dabei erwähnt, dass es eine intelligente Dinosaurier-Rasse auf der Erde gegeben hat, die vor Millionen von Jahren in den Delta-Quadranten flüchtete. Der Admiral zeigt sich dabei erstaunt, wieviel die "Voyager"-Crew an Informationen gesammelt hat und zeigt sich offensichtlich stolz.

In der Tat muss die Menschheitsgeschichte nach "Voyager" umgeschrieben werden, denn die Serie bot eine Menge an Episoden, die sich der Vergangenheit annahmen und diese neu umschrieben. So wurde in der exzellenten Episode "Herkunft aus der Ferne" aus der dritten Staffel eben diese Saurier-Rasse erwähnt, während in "Vor dem Ende der Zukunft" bekannt wird, dass die Computer-Revolution, wie sie seit der 60er Jahre stattfand, von einem Menschen ausgelöst wurde, der mit einem gestrandeten Zeitschiff ins 29. Jahrhundert reiste und dort einige Technologien entwendete.

Hier wird besonders deutlich, wie mutig der zweite "Das nächste Jahrhundert"-Ableger ist und ihrer negativen Kritik keinesfalls gerecht wird. "Voyager" hat "Star Trek" ohne Zweifel zu neuen Territorien gebracht und dabei ist nicht (nur) der Delta-Quadrant gemeint.

Zwar nicht die Vergangenheit, aber doch die nahe Zukunft wird in "Friendship One" beleuchtet und - wie es sich für "Voyager" gehört - neu definiert. Ironischerweise sorgt eine Sonde, die für Frieden und Freundschaft steht, für den Untergang eines gesamten Volkes. Und hier ist bereits die erste Schwäche der Episode zu finden: Der Kontrast zwischen Vorher und Nachher ist zu gering, so dass die entstellten Aliens und ihre zerstörte Welt den Zuschauer nicht so sehr berühren, weil er das Vorher nicht gesehen hat. Er sieht im Teaser praktisch nur einen grünen Planeten und zwei gesunde Mitglieder der Spezies, die auf diesem Planeten beheimatet ist. Die Welt dort oder das Alltagsleben wird leider nicht gezeigt, so dass die Episode eine Menge ihres Dramatik-Potenzials einbüßt, weil der Zuschauer nur die Auswirkungen der Zerstörung zu Gesicht bekommt und nicht das, was Vorher da war. Der fehlende Kontrast hierbei ist ein Hauptfehler der Episode.

In dieser Episode hätten auch Rückblicke in die Vergangenheit eine Menge zum Tiefgang beigetragen, der praktisch nicht vorhanden ist und der Episode diese sich nicht gut anfühlende Oberflächlichkeit beschert.

Rücklicke gehören zu "Voyager" wie Captain Janeway zu schwarzem Kaffee. Sie sind seit dem Beginn der Serie ein beliebtes Mittel der Geschichtserzählung und haben bisher immer zu der jeweiligen Episode gepasst und dieser Tiefgang beschert. Aktuellstes Beispiel hierfür ist die hochdramatische und brillante Episode "Abstammung". "Friendship One" hätten Rückblicke unglaublich geholfen. Man denke nur an die entstellten Wesen, die von einem besseren Leben erzählen und dabei Ausschnitte aus der Vergangenheit gezeigt werden, in der die Welt noch nicht zerstört wurde. Dies hätte dann die gesamte Episode über für den nötigen Kontrast gesorgt und der Episode nicht nur erheblichen Tiefgang, sondern auch unaufgesetzt wirkende Dramatik beschert.

Aber so geht Dramatik nur von einer einzigen Person aus - von dem weiblichen Alien, welches schon zwei Fehlgeburten aufzuweisen und Lebensfreude- und -mut verloren hat. Es ist zwar löblich, eine einzelne Person herauszustellen, damit den Zuschauern die Identifikation leichter fällt und einzelne Geschichten stets durchschaubarer sind und auf den Zuschauer eine größere Wirkung haben, doch wird diese Person auch dazu benutzt, der Episode letzten Endes ein geradliniges Happy-End zu bescheren, indem sie sich ihrem Anführer quer stellt, der die "Voyager" zerstören will. Das wirkt entsetzlich einfallslos und aufgesetzt und zerstört den gesamten - zugegeben sehr guten - Charakter, der zu Anfangs so zerbrechlich und hilflos wirkt und ihrem Anführer bedingungslos gehorcht und nun gegen Ende zur Super-Frau avanciert - klischeehafter geht es wirklich nicht mehr zu. Das konnte "Star Trek" und besonders "Voyager" viel besser.

Stereotypen sind hier das Schlüsselelement zum Erfolg der Mission. Stereotypisch geht es dementsprechend in der gesamten Episode zu: Tom versucht, das Vertrauen der dortigen Bewohner zu erwecken, indem er einem Kind ein Spielzeug gibt und damit seine friedliche Absicht unter Beweis stellt oder Neelix, der als Botschafter versucht, das Vertrauen der Bewohner zu erlangen, indem er von seiner Vergangenheit erzählt (erwähntes Merkmal der siebenten Staffel, auf vergangene Ereignisse der Serie einzugehen), die bekanntermaßen auch etwas mit Zerstörung der Heimatwelt zu tun hat. All dies war schon einmal dagewesen und wurde auch schon besser gemacht, weshalb diese Szenen nicht nur etwas langweilig, sondern gar peinlich wirken - eben durch diesen Hochschuss an klischeehafter Darstellung.

Klischeehaft und traurig geht es dementsprechend auch bei den Nebendarstellern zu. Diese fristen in "Voyager" anders als in "Deep Space Nine" ein sprichwörtlich tödliches Dasein. Dass dieses Schicksal nun auch Joe Carey ereilt, verwundert den Zuschauer nicht. Es ist nur diese Gleichgültigkeit von den Autoren beim Umgang mit den Nebendarstellern, das den Zuschauer stört. So verschwand Carey nicht nur wortlos ab der zweiten Staffel, nun taucht er ebenso wortlos wieder auf und ... stirbt bei einer Außenmission. Die Sache mit den Nebendarstellern erreicht die Höhe der Absurdität in dieser Episode und spätestens hier muss man von einem Running Gag der Serie sprechen (vergleichbar mit den Shuttle-Abstürzen) - doch ist dieser eher traurig als lustig.

Das Thema der Episode ist ohne Zweifel die Wichtigkeit der Ersten Direktive. Was die Nicht-Beachtung zur Konsequenz hat, sieht der Zuschauer an dem zerstörten Planeten. Die Sonde stürzte auf dem Planeten ab und wird untersucht. Das Volk kann aber mit der vorhandenen Technologie nicht umgehen und verwüstet bei einem Antimaterie-Experiment den gesamten Planeten. Sogar eine friedliche Absicht kann ein böses Nachspiel haben. Die Erste Direktive, die desöfteren von Janeway "umgebogen" wurde und sinnlos erscheint, ist in "Friendship One" mit einem Male wieder aktuell und zeigt, wie wichtig es ist, diese stets einzuhalten.

Das Dilemma in dieser Episode besteht darin, dass Janeway sich einmal mehr entscheiden muss, ob sie für eine leidende Spezies die Heimkehr verschiebt - "Der Fürsorger" lässt grüßen (erwähntes Merkmal der siebenten Staffel, auf vergangene Ereignisse der Serie einzugehen). Aber die Situation in "Friendship One" ist anders. Hier werden die Crew-Mitglieder als Geiseln festgehalten und Janeway wird mehr oder weniger gezwungen, der Spezies zu helfen. Als Carey auch noch getötet wird, ist es Tom und Neelix zu verdanken, dass sie nicht weiterfliegt, sondern den Leuten tatsächlich hilft.

Selbstverständlich reagieren die Bewohner misstrauisch und hängen den Menschen alles Mögliche an Greultaten an, was in ihrer Situation völlig nachvollziehbar ist. Selbstverständlich sind die Menschen für die Zerstörung mitverantwortlich und sie sind verpflichtet, den Schaden wieder rückgängig zu machen. Man kann die Leute auf dem Planeten vollkommen verstehen - durch die grausigen Jahre des Leidens und durch das Finden der (indirekten) Verursacher sind sie natürlich misstrauischer denn je und wollen um jeden Preis, dass ihre Bedingungen erfüllt werden. Doch hätte man den besprochenen Kontrast gezeigt, wäre dieses Misstrauen nicht nur etwas verständliches gewesen, es würde auch unter die Haut gehen, da der Zuschauer dann genau gefühlt hätte, was in den Wesen vorgegangen wäre.

So wird Dramatik in dieser Episode - wie bereits erwähnt - durch Einzelpersonen und damit bestimmte Szenen erzeugt. Durchgehend ist diese nicht. Doch die Momente, die vorhanden sind, wissen zu fesseln - man denke nur an die Geburt, an das kleine Kind, das sich über das Spielzeug freut und an das Ende, wo die Wesen zum ersten Mal seit langem wieder Sonnenlicht zu sehen bekommen.

Das Ende kommt erfreulich metaphorisch daher. Man denke nur an die "Voyager" in der Flasche, was natürlich in erster Linie für die Abgeschnittenheit des Schiffes von der Föderation steht.

In zweiter Linie steht sie für den Forscherdrang der Menschen, immer weiter zu erforschen und die eigenen Grenzen zu sprengen. Doch kann dieser den Tod von Millionen gerechtfertigen? Die Antwort ist ein klares Nein von Janeway und unterstreicht einmal mehr die Aussagekräftigkeit der siebenten Staffel. Die Menschen können natürlich nicht erahnen, was für grausame Konsequenzen die Sonde nach sich ziehen würde, doch hätten sie es nicht? Hätten diese sich nicht genauer damit befassen können? Eine Parallele zu unserer Welt ist kaum verkennbar. Man denke nur an die Stammzellen-Diskussion. Der Forscherdrang ist groß, doch beläuft dieser häufig den schmalen Grat zwischen ethisch Vertretbarem und nicht Vertretbarem. Der Forscherdrang kann und darf nicht als Entschuldigung für alles dienen, schon gar nicht für einen grausamen Tod, den ein ganzes Volk in "Friendship One" erleiden musste.

Der gegenwartskritische Blick, den eine Menge "Voyager"-Episoden der siebenten Staffel aufweisen ("Kritische Versorgung","Reue","Abstammung","Arbeiterschaft"), ist auch in "Friendship One" zu finden. Die Grenze zwischen Gegenwart und Zukunft verschwimmt und der Zuschauer wird auf geschickte Art und Weise zum Nachdenken gebracht. Hier in "Friendship One" hat der Zuschauer es sehr einfach, da der Verweis auf die Gegenwart mit dem Schiff in der Flasche - ein gegenwärtiges Stück - zum Ausdruck gebracht wird.

Was das Technische angeht, brilliert die Serie einmal wieder. Die Macher übertreffen sich von Episode zu Episode. So sind die Specialeffects einmal mehr großartig und Computerbilder fügen sich perfekt in die Studioaufnahmen ein, wodurch eine realistische Endzeit-Kulisse entsteht.

"Friendship One" ist eine Überleitung zur neuen "Star Trek"-Serie "Enterprise". Denn der Forscherdrang der Menschen, der etwas unbeholfen wirkende Anfang und schließlich der Aufbruch ins Unbekannte sind in der Nachricht aus der Sonde zu hören - alles Themen, die in "Enterprise", welche ein Prequel ist, zu finden sein werden. Die Episode macht neugierig auf diese ersten Schritte der Menschheit Richtung Föderation und zeigt in vorderster Linie, welche Notwendigkeiten für Direktiven bestanden. Auf die neue Serie darf man also mehr als gespannt sein, da dies alles sehr viel Potenzial für hochkarätige Geschichten bieten wird.

Fazit

Trotz einer mit Klischees beladenen Geschichte ist "Friendship One" eine unterhaltsame und an vielen Stellen sehr dramatische Episode, die - wie so oft in der siebenten Staffel - mit einer interessanten Thematik aufwartet, welche den Zuschauer geschickt zum Nachdenken anregt.

Note: 2

Inhalt von Alexander Dennebaum (ad), Kritik von Shen Li (sl); aktualisiert am 17.12.2005