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Buchrezension

Sternentunnel

Titelgrafik zum Buch

Verlag:
Heyne-Verlag
ISBN:
3-453-17093-8
Seitenanzahl:
298
Preis:
7,95 Euro

Inhalt

Was bisher geschah:
Picard erfuhr von der Maquisardin Ro Laren, daß das Dominion begonnen hatte, ein künstliches Wurmloch zu konstruieren. Starfleet war nicht bereit, die Enterprise-E aufs Spiel zu setzen, also starteten Jean-Luc und ein Großteil seiner Crew als Bajoraner getarnt eine Mission "hinter feindliche Linien", um die Arbeit des Dominion zu sabotieren.

Beim Bau der riesigen Maschine wurden von den Gründern Tausende von Zwangsarbeitern eingesetzt - unter ihnen auch Mitglieder der Sternenflotte wie Sam Lavelle und der Vulkanier Taurik (TNG: "Beförderungen"). Einige von ihnen konnten fliehen - ausgerechnet zusammen mit dem Kollaborateur Enrak Grof, dem Trill, der das künstliche Wurmloch entwickelt und entworfen hatte...

Jetzt kommen sie an Bord der Träne des Friedens, jenes bajoranischen Frachters, den Picard & Co. als Tarnung benutzen. Es bleibt keine Zeit, zur Föderation zurückzukehren, also sind die entflohenen Gefangenen gezwungen, die Mission zu begleiten. Nicht nur Enrak Grof, der sein Wissen über den Bau des Vertronbeschleunigers weitergeben will, ist davon wenig begeistert. Die Besatzung unter einen Hut zu bringen erweist sich als äußerst schwierig und dann werden zu allem Übel auch noch Sabotageakte verübt, die dazu führen, daß die Replikatoren an Bord nicht mehr funktionieren - da die Crew weder Wasser noch ausreichend Nahrung hat, muss sie einen zweifelhaften Handel mit den Talavianern eingehen,...

Hinzu kommt, dass man niemandem vertrauen kann - denn der Saboteur ist ein Crewmitglied und läuft noch immer frei herum - jeder verdächtigt jeden, und selbst Picard erkennt den Verräter fast zu spät. In jeder Sekunde, die verstreicht, kommt das Dominion der Fertigstellung des Wurmlochs näher, durch das ihre Truppen problemlos in den Alpha-Quadranten gelangen könnten... Inzwischen sitzt Riker noch immer auf einer Starbase fest und kann nichts tun, bis die Enterprise repariert wird. Auch er hat Probleme (zwar nicht ganz so gewaltige wie Picard): seine Geliebte Shana Wilson wird mit ihrer Verantwortung und den psychischen Belastungen des Krieges nicht fertig und will sich nicht helfen lassen...

Wie man sieht, ist Starfleet wirklich verzweifelt - wer glaubt schon, daß ein paar Leute mit einem kaum bewaffneten Frachter ein streng bewachtes, kilometerlanges Bauwerk sabotieren können? Und selbst wenn: Die Föderation muß damit in Kauf nehmen, daß Tausende Gefangener bei der Zerstörung sterben würden, viele davon Angehörige der Sternenflotte. Ausserdem geht mit der Vernichtung des Vertronbeschleunigers ein riesiges Stück Technologie verloren - es sei denn, Enrak Grof schafft es, daß die Daten über den Bau die Föderation noch erreichen.

Kritik

Der Handlungsfaden mit Shana Wilson und Riker erweist sich doch noch als recht interessant, wenn auch nicht annähernd so spannend wie die zeitgleiche Suche nach dem Verräter an Bord des bajoranischen Frachters. Mir gefiel am Anfang überhaupt nicht, daß Riker sich nun mal wieder als "kleiner Kirk" betätigen mußte - aber so schlimme ist es dann doch nicht, denn alles in allem wird man immer wieder darauf hingewiesen, in was für Schwierigkeiten die Föderation steckt, und daß der Krieg keineswegs leicht zu gewinnen ist - wenn überhaupt!

Das ganze bringt endlich mal die Stimmung der letzen DS9-Folgen in TNG. Eine sehr schöne Mischung übrigens. Es ist sehr schade, daß wir das nicht im Fernsehen mitverfolgen können - der Dominionkrieg wird neben dem Kampf gegen die Borg wohl eines der ausbaufähigsten Themen in Star Trek bleiben, denn niemand bleibt von ihm unberührt. (Ich warte noch auf Bücher, die sich mit Cardassia während des Krieges, Bajor während des Krieges, Qronos während des Krieges usw. beschäftigen - mit den richtigen Autoren gar keine so schlechte Idee!)

Besonders spannend ist die Suche nach dem Saboteur auf der Träne des Friedens. Zwischen Mitte und Ende des Buchs beginnt man sich zu fragen, wie die Helden es überhaupt noch schaffen wollen, dass Dominion an der Fertigstellung zu hindern. Wer der Verräter ist, werde ich natürlich nicht verraten - mir dämmerte es etwa 16 Seiten vor der Auflösung langsam...

Vor allem zusammen mit dem ersten Band "Hinter feindlichen Linien" ist "Sternentunnel" zweifellos ein paar Lesestunden und mehr wert. An Spannung fehlt es nicht (vor allem, wenn man auf den zweiten Teil warten muß!!) und jeden von uns interessiert es doch, was die Enterprise-E-Crew im Krieg so trieb, oder etwa nicht?

Es bleibt mir also nichts anderes übrig, als euch sowohl "Sternentunnel" als auch seinen Vorgänger "Hinter feindlichen Linien" (noch einmal! siehe Kritik dazu) wärmstens zu empfehlen und zu hoffen, daß es euch auch gefällt. Etwas Negatives kann ich nämlich in dieser unterhaltsamen Geschichte in zwei Bänden nirgendwo entdecken.

Artikel geschrieben von Katrin Räuber (kr); aktualisiert am 06.11.2004