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Teuflisch

Titelgrafik zum Film

Originaltitel:
Bedazzled
Regie:
Harold Ramis
Darsteller:
Brendan Fraser

Elizabeth Hurley

Frances O'Connor

Miriam Shor

Orlando Jones

Toby Huss

Land:
USA
Spielzeit:
93 Minuten
Jahr:
2000

Bilderstrecke:

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Inhalt

So zumindest bei Teuflisch, eine Komödie, die ich vorab nie für ein Review in der "Star Trek Weekly" vorgesehen hatte. Denn obwohl der Ausgangspunkt ein wenig nach Faust oder Im Auftrag des Teufels klingt, so hat der fertige Film nicht viel mit der klassischen bzw. neuzeitlichen Mensch/Teufel-Thematik zu tun. Oder zumindest in einer Abwandlung...

Elliot (Brendan Fraser) ist ein totaler Versager. Obwohl er eigentlich sehr schüchtern ist, möchte er sich an seine Arbeitskollegen anpassen und merkt dabei nicht, wie sehr er sich blamiert. Und seine große Verehrung, die hübsche Allison (Frances O'Connor) würdigt ihn nicht mal eines Blickes.

An diesem Punkt tritt der Teufel in sein Leben. Nicht als klassischer Mephisto oder moderner Geschäftsmann, sondern in der Haut einer schönen Frau (Elizabeth Hurley). Wie das klassische Vorbild bietet sie Elliot sieben Wünsche im Tausch gegen seine Seele. Allison vor Augen stimmt Elliot zu.

Nun, was mag er sich wünschen? Um den Teufel zu testen, möchte er einen "Big Mac" und eine Cola, worauf die hübsche Teufelin mit ihm den Bus nach McDonalds nimmt. Der zweite Wunsch ist dann schon anspruchsvoller: Elliot möchte reich und mächtig sein sowie Allison zur Frau haben. Voilá.

Als er im Bett seiner Geliebten erwacht traut er seinen Augen nicht. Sein Äußeres erinnert plötzlich an Antonio Banderas, die Landschaft ist exotisch schön, sein Haus sowie der Stab von Bediensteten gigantisch und er spricht plötzlich spanisch. Perfekt?

Der Haken offenbart sich ihm und dem Zuschauer schnell: Elliot ist ein kolumbianischer Drogenbaron, jemand will ihn ermorden und seine Frau geht fremd.

Aber Elliot hat noch ein paar Wünsche frei.

Kritik

Ich hoffe, dass durch die Inhaltsangabe der ersten 15 Minuten deutlich wird, wie abgedreht die Handlung von Teuflisch ist. Egal was Elliot sich wünscht, es gibt immer einen Haken, der aber sowohl für Elliot als auch den Zuschauer gut versteckt ist. Herauszufinden, was dieses Mal faul ist, daraus zieht der Film seine Spannung.

Ansonsten ist vor allem Lachen angesagt: Wie Elliot sich jedes Mal in seiner Rolle zurechtfindet, ist einfach umwerfend komisch. Beispiel: In der kolumbianischen Szene wird er von einem Diener auf spanisch begrüßt, worauf er ebenfalls auf spanisch antwortet: "Könnten sie das auf deutsch sagen, ich spreche nämlich kein spanisch!" Die beiden sehen sich an und Elliot ruft laut (noch immer auf spanisch - für den Zuschauer mit Untertiteln): "Wow, ich spreche spanisch! Wenn das meine Lehrerin sehen könnte! Sie sagte immer, ich würde nie zwei zusammenhängende Sätze sagen können." Dann zitiert er mit irrsinnig witziger Mimik: "Hallo, ich bin Paulo. Wie heißt du? - Ich bin Diana. Wie geht es dir? - Mir geht es gut, danke!"

Die Art und Weise, wie sich Brendan Fraser in den insgesamt fünf Ausflügen verstellen kann, ist einfach unglaublich. Vom Drogenboss zum Sensibelchen, vom Basketballer zum schwulen Schriftsteller - seine Rollen sind stark überzeichnet und in all diesen Szenen gibt es Situationskomik pur, er selbst spielt sie aber mit richtiger Überzeugung.

Das zweite, was mir an Teuflisch gefiel, ist der Teufel selbst. Elisabeth Hurley wechselt ständig ihre Kleidung und sieht in jedem der aufreizenden Outfits (rotes Latex, Engelskostüm, Schulmädchenuniform) so heiß aus wie das Höllenfeuer. Die Art wie sie spielt konnte mich wirklich beeindrucken und steht dem Hauptdarsteller nichts nach. In einer Sekunde gibt sie die Femme Fatale, die Elliot genüsslich ableckt, in einer anderen die kühle Geschäftsfrau, die auf den Vertrag zwischen ihnen verweist, und in einer dritten spielt sie für Elliot die zerbrechliche arme Frau, die niemand so richtig mag. Zitat: "Alle lieben ihn, mich mag niemand." Oder: "Ich muss diesen beschissenen Job schon seit sechstausend Jahren machen!"

Um zum Ausgangspunkt zurückzukehren: Teuflisch nimmt den mystischen Hintergrund nicht allzu ernst, sondern benutzt ihn für spritzige Dialoge und intelligente Wortspiele ("Warum fragen mich immer alle nach ihm. Man sollte meinen, den Teufel zu treffen, sei interessant genug!" oder "Beeil dich, ich habe in sechs Minuten ein Erdbeben in Chile!"). Ein Film also, der so ziemlich jeden ansprechen sollte.

Was also gibt es zu diesem höllischen Gagfeuerwerk sonst noch zu sagen? Die Produktionsqualität ist solide, Sets und Örtlichkeiten sowie die musikalische Untermalung gelungen, auch die Schauspieler habe ich schon genug gelobt.

Einziger Schwachpunkt des Films ist meiner Meinung nach das Ende, welches zu abrupt und vor allem zu versöhnlich ist, zugleich aber auch deutlich macht, dass Teuflisch eben nur eine Komödie ist. Die vielen brillianten Einfälle in diesem Drehbuch lassen das auch leicht verzeihen.

Fazit

In einem Satz: Ein teuflisch guter Film, für den man seine Seele verkaufen könnte

Note: 1-

Artikel geschrieben von Patrick Streppel (ps); aktualisiert am 03.11.2004