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Inhalt

The Sixth Day

Titelgrafik zum Film

Originaltitel:
The Sixth Day
Regie:
Roger Spottiswoode
Darsteller:
Arnold Schwarzenegger

Robert Duvall

Tony Goldwyn

Wendy Crewson

Michael Rapaport

Land:
USA
Spielzeit:
120 Minuten
Jahr:
2000

Bilderstrecke:

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Inhalt

Die Eingangsequenz macht die Problematik sehr schön deutlich: Mit Jahreszahlen und wissenschaftlichen Berichten wird dem Zuschauer die Entwicklung der Gentechnik vor Augen geführt. Das Klonschaf Dolly bis zur Entschlüsselung der DNA, Dinge, die für uns normal sind. Dann die Zeitangabe "In einer nahen Zukunft" und bereits der Satz "Eher als du denkst" verdeutlicht, dass dieser Film eine Problematik unserer Zeit aufgreift: Das Klonen.

Auch wenn Wissenschaftler immer noch vom ersten geklonten Menschen entfernt sind, so könnte dies in naher Zukunft anders sein und nur Ethik und Moral hindern uns daran, diese Macht zu missbrauchen. Aber haben Ethik und Moral jemals Unrecht verhindert?

Adam Gibson (Arnold Schwarzenegger) ist ein einfacher, solider Mann. Verheiratet, eine Tochter, ein Haustier. Er besitzt ein Unternehmen, das Geschäftsleute mittels futuristischer Helikopter in die Alpen bringt und das Geschäft läuft gut. Adams Leben ist in bester Ordnung, bis er eines Tages nach Hause zurückkehrt und dort einen Doppelgänger antrifft. Ein Klon? Noch ehe er begreift, was eigentlich geschehen ist, wird er bereits von zwei Unbekannten gejagt. Was ist geschehen? Warum wurde ausgerechnet er durch einen Klon ersetzt? So komplex die Thematik auf den ersten Blick zu sein scheint, so simpel ist am Ende doch die Auflösung.

Kritik

Die Gen-Problematik der Realität wird in The Sixth Day auf die Machenschaften eines Bösewichts reduziert, Kritik geübt wird allein dadurch, dass er das Klonen zur Gewinnung von Macht missbraucht. Grundlegende soziale oder ethische Fragen werden außen vor gelassen, auch der wissenschaftliche Hintergrund wird durch pure Sciencefiction ersetzt. Die verweichlichte Thematik mündet schließlich in einem viel zu versöhnlichen Ende. Bis dahin aber erwarten den Zuschauer zwei Stunden extrem spannende Unterhaltung, die Regisseur Roger Spottiswoode (Tomorrow Never Dies) opulent in Szene gesetzt hat.

Zahlreiche Örtlichkeiten, gelungene Kammerarbeit, schneller Schnitt - Action die kracht. The Sixth Day soll offensichtlich niemanden zum Nachdenken anregen, es wurde gar nicht erst versucht, einen kritischen oder beunruhigenden Film zu produzieren. Was man von Arnold Schwarzenegger erwartet, wird aber - zum Glück - nur halb erfüllt. The Sixth Day reiht sich trotz aller Actionszenen nicht in die Reihe des seelenlosen Hollywood Action-Einerleis ein, sondern bietet einige wirklich gelungene Charaktermomente.

Arnold Schwarzenegger überzeugt hier als sympathischer, natürlicher Allerweltsmann - bis zum Schluss mutiert er weder zum waffenstarrenden Superheld, noch zum komischen Clown. Ein ganz dickes Plus vermerken wir an dieser Stelle.

Sehr überzeugend ist auch die Darstellung dieser nahen Zukunft gelungen. Videoleinwände, Werbung, technische Spielereien, all das hat einen großen "Coolheitsfaktor" und liegt dennoch im Bereich des möglichen. Markante Sprüche und allein schon die Tatsache, dass der Hauptdarsteller ein ganz konservativer, altmodischer Mensch ist, sorgt für einige interessante Szenen.

Die Anzahl der Actionszenen ist also genau ausbalanciert und auch die Inszenierung ist ungewöhnlich realistisch. Anstatt gigantischer Explosionen und wilder Schießereien hält sich die Zerstörungswut der Produzenten sehr zurück - ohne an Spannung zu verlieren.

Auch die Effekte sind gelungen, einzig allein bei den Helikopter-Szenen hätte man sich mehr Mühe geben können - die Effekte sind hier sehr leicht zu durchschauen.

Fazit

Arnies Klonspektakel ist ein spannender Hollywoodfilm geworden, der einen gelungenen Mittelweg aus Action und Charakterdarstellung geht. Kritisch oder gar hintergründig ist The Sixth Day aber keineswegs.

Note: 2+

Artikel geschrieben von Patrick Streppel (ps); aktualisiert am 03.11.2004