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Inhalt

The Cell

Titelgrafik zum Film

Originaltitel:
The Cell
Regie:
Tarsem Singh
Darsteller:
Jennifer Lopez

Vince Vaughn

Vincent D'Onofrio

Marianne Jean-Baptiste

Jake Weber

Dylan Baker

Land:
USA
Spielzeit:
107 Minuten
Jahr:
2000

Bilderstrecke:

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Inhalt

Offensichtlich inspiriert von den Filmen "Das Schweigen der Lämmer" und "Matrix" schickt sich der indische Regisseur Tarsem Singh an, einen Thriller zu drehen, der einen kleinen Abstecher ins Reich der Träume wagt.

Herausgekommen ist "The Cell", in dem die Gedankenwelt eines Killers offenbart wird. Verspielte Bilderkulissen, ungewöhnlicher Soundtrack und nicht zuletzt die hocherotische Latina-Diva Jennifer Lopez sollten die außergewöhnliche Atmosphäre des Filmes intensivieren.

Alles andere als außergewöhnlich ist jedoch die altbackene Story des Filmes - Ohne überraschende Wendungen und Komplexität werden die starren Darsteller durch den Film gehetzt. Traumwelten, die wie in keinem Film zuvor, einen äußerst surrealen Eindruck hinterlassen und zu faszinieren wissen, werden nicht weiter ausgebaut.

Jennifer Lopez, die wir bereits in "Out of Sight" neben George Clooney zu sehen bekamen, spielt die Psychologin Catherine, die sich dazu bewegen lässt, an einem Experiment teilzunehmen, welches dem Benutzer erlaubt, in die Gedankenwelt des anderen einzutauchen. Parallel dazu macht der Psychopath Carl, hervorragend gespielt von Vincent D'Onofrio die Frauenwelt unsicher. Denn die Absicht hegend, die Frauen in einer eigens dafür eingerichteten Zelle zu ertränken, schändet er diese anschließend.

Aber als die erste Leiche gefunden wird, der Mörder aber im Koma liegt, sucht der FBI-Agent Peter, gespielt von Vince Vaughn, fieberhaft nach dem Ort der Todeszelle, da dort das nächste Opfer haust und das Wasser, welches es ertränken soll, bereits sprudelt.

Doch dann wird der Agent an Catherine verwiesen, die in der Gedankenwelt des Mörders den Ort ausfindig machen soll.

Kritik

Empfand der Zuschauer zu Anfang noch Hass für den perversen Killer, so wandelt sich dieser Hass ungewollt in Mitleid um. Dafür verantwortlich zeichnen sich eindrucksvolle Szenen, in denen der Mörder als kleines Kind gezeigt wird, welches auf brutalste Art und Weise von dem eigenen Vater geschlagen und misshandelt wird.

In diesen Augenblicken ist der Hass relativ schnell verflogen, da man in einem kleinen Jungen beim besten Willen keinen kaltblütigen Killer zu sehen vermag. Es wird dem Zuschauer ein Killer-Charakter präsentiert, der keinesfalls kaltblütig und abgrundtief böse daherkommt, denn der Hintergrund seines Handelns ist nachvollziehbar, wenn auch nicht tolerierbar.

Dies weckt großes Interesse für den Charakter, der wie kein anderer im Film voller Ecken und Kanten ist. Da können auch solch perverse Szenen wie die Ausweidung einer Frau dem großen Mitleidsfaktor für diesen Charakter keinen Abbruch tun, obwohl Hass und Entsetzen ständig im Hintergrund lauern.

Schade, dass nicht alle Charaktere so gut ausgearbeitet wurden. Jennifer Lopez' Charakter wirkt zum Beispiel so einseitig wie ein Gemälde und ihre Darstellungskunst ist mit der eines Kleiderschranks zu vergleichen, wohlgemerkt, im übertriebenen Sinne. So war Jennifer Lopez nicht imstande, mehr als nur ein paar Geschreie und Tränen zu zeigen, was größtenteils mit der recht schwachen Story zusammenhängt.

Und diese zeigt sich nicht besonders von ihrer besten Seite, denn statt das interessante Element der Story - die Gedankenwelten - weiter auszubauen, gibt man sich mit der Oberfläche zufrieden und zeigt eine routiniert geschriebene Story ohne großartige Highlights- schade um das verschenke Potential.

Zu linear und voraussehbar wirkt der Film- zu schnell und zu einfach wird des Rätsels Lösung ausfindig gemacht, was zur Konsequenz hat, dass der Film letzten Endes doch nur ein simpel gestrickter Psycho-Thriller ist, der aus dem Status des guten Durchschnitts nicht herauskommt.

Optisch gibt "The Cell" alles her. Die unheimlich verspielten und dynamischen Bilderkulissen sowie die skurrilen Kostümverwandlungen sorgen für einen unglaublich beklemmenden Realismus.

Unglaublich beklemmende Realität sind auch einige Szenen, in denen unheimlich brutal mit den Opfern umgegangen wird. Ob der Killer sich an Metallringe aufhängt, die seine Haut durchbohren oder in seinen Träumen genüsslich der Dünndarm des FBI-Agenten herausgezogen wird, diese Szenen wurden so täuschend echt dargestellt, dass sie dem Zuschauer nicht nur einen Schauder über den Rücken jagen, sondern ihn beinahe die entsetzlichen Schmerzen des Opfers miterleben lässt.

Ebenfalls durchwegs gelungen ist der Soundtrack, der orientalisch angelegt, perfekt zu der geheimnisvollen Gedankenwelt passt und weiter noch, deren intensive Atmosphäre unterstützt.

Fazit

Letzten Endes wird der Zuschauer von diesem Film nicht enttäuscht, aber er wird auch nicht begeistert aus dem Sessel springen- zu voraussehbar ist die Story, zu steril sind die Darsteller, so dass die Gedankenwelt leider das einzige Element ist, was den Film sehenswert macht. Aber diese kommt leider viel zu kurz zum Zuge und wirkt so wie eine nette Dreingabe, von Tiefgang keine Spur.

Note: 3+

Artikel geschrieben von Shen Li (sl); aktualisiert am 03.11.2004