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Frequency

Titelgrafik zum Film

Originaltitel:
Frequency
Regie:
Gregory Hoblit
Darsteller:
Dennis Quaid

James Caviezel

Elizabeth Mitchell

Land:
USA
Spielzeit:
117 Minuten
Jahr:
2002

Bilderstrecke:

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Inhalt

New York, 1969:

Frank Sullivan, vom Beruf ein Feuerwehrmann und ein echter Familienmensch nimmt gern mit seinem Funktgerät Kontakte zu anderen Funkern überall auf der Welt auf. Aufgrund starker Sonneneruptionen, welche einen Einfluss auf das Raum-Zeit-Gefüge auf der Erde hat, empfängt er dabei die merkwürdigsten Signale.

New York, 1999:

John Sullivan, vom Beruf ein Polizist und nicht besonders erfolgreich im Privatleben, muss sich in zwei Tagen dem 30. Todestag seines Vaters Frank Sullivan stellen. Als das Kind seines Nachbarn und Freundes Gordon beim Durchstöbern eines Koffers das alte Funkgerät findet und von John in Betrieb genommen wird, geschieht etwas Unglaubliches: Er redet mit seinem verstorbenen Vater, 30 Jahre in der Vergangenheit.

Er warnt den Vater vor seinem nächsten Einsatz, bei dem er ums Leben kommen wird, sollte er nicht einen anderen Weg aus der unter Feuer stehenden Lagerhalle wählen.

Anfangs skeptisch, wird Frank dann aber überzeugt, als nicht nur das Baseball-Spiel richtig vorausgesagt wurde, sondern der andere Weg ihn tatsächlich ins Freie führt.

John hat also seinen Vater gerettet, dieser wird jedoch 20 Jahre später an Lungenkrebs sterben, weshalb er seinen Vater rät, keine Zigaretten mehr zu rauchen.

Die Freude über den Erfolg währt nicht lange, als die Mutter ermordet wird, weil sie durch die Rettung von Frank sich nun an einem anderen Ort aufhält und ihrem Mörder begegnet. Es stellt sich heraus, dass die beiden durch die Rettung von Frank die gesamte Geschichte verändert haben.

Nun müssen beide versuchen, den Mörder zu fassen und nicht nur die Mutter, sondern auch viele anderen Frauen vor dem Tod durch den Serienmörder zu bewahren. Ferner müssen beide auf sich selbst achtgeben, denn der Mörder, damals und heute, ist im Begriff beide zu töten.

Kritik

Zugegeben, den Trailer zum Film fand ich alles andere als spannend. Eine Zeitreise, ein Sohn nimmt Kontakt zu seinem verstorbenen Vater auf. Eine dermaßen altbackene Story kann wirklich keinen Zuschauer mehr vom Hocker reißen.

Aber dann wurde ich doppelt und dreifach überrascht von einem genialen Film, welcher es schafft, die Spannung zum Siedeln zu bringen und mit dramatischen Momenten, welche kontrapuntiert mit dem durchwegs hohen Spannungsfaktor, den Zuschauer bis zur letzten Minute zu fesseln.

Menschen, die der kleinste Logikfehler in die Luft jagen kann, werden bei "Frequency" ohnmächtig werden, weshalb dieser Film für jene nicht zu empfehlen wäre, aber Menschen, die nur einen unterhaltsamen und spannenden Film wollen, werden "Frequency" lieben.

Weil die Autoren auf sinnloses Technobabble und große technische Erklärungen verzichteten und sich stattdessen voll und ganz auf die Charaktere und die Handlung konzentrierten, kommt "Frequency" mit einer Leichtigkeit daher, die aber keinesfalls von Nachteil ist, da sie die verwirrende Story aufgelockert, so dass der Zuschauer sich vollständig auf den Film konzentrieren kann und nicht mit komplizierten wissenschaftlichen Erklärungen und Darstellungen des Phänomens vom Film abgelenkt wird.

"Frequency" unterscheidet sich von den anderen Zeitreise-Filmen dadurch, dass diesmal die Erde ausnahmsweise einmal nicht vor dem Untergang steht und so ein Zeiteingriff durchgeführt werden müsste, auch sind hier keine bösen Aliens im Spiel, nein, hier geht es um eine klassische Vater-Sohn-Geschichte im Vordergrund eines perfekt inszenierten und hochgradig spannenden Thrillers.

Die Mischung erzeugt dabei die Spannung. Denn die mitreißende Vater-Sohn-Geschichte, das Drama-Element des Films beherbergt die Handlung um den Mörder, sprich das Thriller-Element, welches versteckt, jederzeit ausbrechen kann.

So stehen diese beiden Elemente im Kontrast zueinander, welche zusammen die Spannung zum Kochen bringen, da die Vater-Sohn-Geschichte dem Film enormen Tiefgang verleihen und so die Wirkung des fesselnden Thriller-Elements unterstützen.

Sehr gut und mit viel Aufwand wurde die Auswirkung der Gegenwart auf die Zukunft gezeigt. So sind die Szenen wie das gerade versteckte Portemonnaie in der Vergangenheit, welches plötzlich in der Gegenwart auftaucht oder die eben erstellten Brandspuren auf dem Tisch, welche direkt in der Gegenwart sichtbar werden, einfach herrlich und verstärken die Faszination für diesen Film.

Die Suche nach dem Mörder hielt viele Überraschungen für den Zuschauer bereit und dadurch, dass sowohl der Vergangenheit, als auch der Gegenwart gleichermaßen Aufmerksamkeit geschenkt wurde, gibt es zwei Spannungskurven, die gleichermaßen interessant sind und die durch das gelungene "Switchen" von einer Zeit zur anderen und damit von einer Geschichte zur anderen immer wieder gesteigert werden.

Weil so viel auf die Vater-Sohn-Beziehung eingegangen wurde und sie durch viele Ereignisse wie der verhinderte Tod des Vaters in Hinsicht auf die Dramatik enorm gesteigert wurde, entwickelt man als Zuschauer nicht nur Sympathie für die beiden Hauptcharaktere, sondern fühlt auch mit ihnen mit.

Großartig gespielt wurden die Rollen der Frank und John Sullivan. Dabei schaffen es beide Schauspieler, mit ihrem Charme und ihrem ganz eigenen Witz die Sympathie eines jeden Zuschauers zu gewinnen. Rührende Vater-Sohn-Szenen unterstützen das Gesamtbild.

Das einzige Contra dieses Filmes ist die Charakterisierung des Mörders, dem keine nähere und tiefgründigere Definition gegönnt wurde, weshalb sein Verhalten an vielen Stellen unglaubwürdig, übertrieben und sogar deplaziert wirkte.

Die Schlussszenen von "Frequency", welche durch ihr rasantes Tempo, viel Feingefühl fürs Timing und einer duchwegs überzeugenden Umsetzung den hervorragenden Gesamteindruck nochmals kräftig abrunden, zählen zu den absoluten Highlights des Films.

So gab es noch in keinem anderen Film einen dermaßen gekonnt in Bild gesetztes "Switchen" zwischen zwei Handlungen. Gesteigert wird dies, als man in den spannendsten Momenten dann noch die Auswirkungen der Vergangenheit auf die Gegenwart sieht.

So wird in der Vergangenheit gerade die Hand des Mörders von Frank abgeschossen und in der Zukunft, wo der Mörder dabei ist John zu erschießen, sieht seine eigene Hand sich in Luft auflösen.

Solche Szenen, deren spannendsten Momente mit genialen und faszinierenden Einfällen aufwarten können, durchziehen den gesamten Film und machen ihn zu einem absoluten Highlight, welches Sie auf keinen Fall verpassen dürfen!

Fazit

"Frequency" bügelt seine schwache und altbackene Story durch eine geniale und temporeiche Umsetzung sowie mitreißende Charaktermomente komplett aus, welche einen Film erzeugen, der vor knisternder Spannung nur so sprüht.

Note: 1-

Artikel geschrieben von Shen Li (sl); aktualisiert am 03.11.2004