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Die Ba'ku

Von Alexandra Wenk

Wenn Sie die Namen Ba'ku und Son'a hören - klingelt da etwas in Ihrem Gedächtnis? Irgendwie klingen die Namen doch noch vage vertraut, aber Sie können sie nicht genau einordnen. Diese beiden Völker waren im letzten "Star Trek"-Film "Der Aufstand" die Quelle der Probleme. Auch wenn sie auf den ersten Blick nichts miteinander zu tun haben, lohnt sich ein Blick hinter die Fassade, denn sie enthüllt eine erstaunliche Entdeckung. Aber beginnen wir am Anfang.

Titelgrafik zum Focus

Im Jahre 2375 entdeckt die Föderation ein friedliches Volk von Humanoiden, die in ihrem Erscheinungsbild fast den Menschen gleichkommen. Doch diese friedliche und unauffällige Fassade verbirgt ein Geheimnis.

Über die Vergangenheit der Ba'ku - das ist der Name dieses Volkes - ist so gut wie nichts bekannt und die Ba'ku möchten auch, dass dies so bleibt. Auf ihrer Welt, die sich im Sektor 441 befindet, haben 600 Männer, Frauen und Kinder ein ländliches Dorf aufgebaut. Die besondere Lage dieser Welt schützte die Ba'ku lange Zeit vor einer Entdeckung. Denn ihre Welt liegt inmitten des Briar Patch, einer turbulenten Zone mit Gas und Nebeln. Captain Jean-Luc Picard von der "Enterprise-E" gelingt es erstmals, Informationen über die Vergangenheit der Ba'ku zu bekommen, als er wegen eines Vorfalls mit Lt. Com. Data auf die Welt der Ba'ku kommt. Data entdeckte, dass die Ba'ku umgesiedelt werden sollten. Bei der Untersuchung dieses Vorfalles stoßen Picard und seine Crew auf scheinbar unsinnige Daten über die Ba'ku. Schließlich werden sie von den anführern des Dorfes - Anij, Sojef, Tournel - aufgeklärt.

Es stellt sich heraus, dass die Ba'ku von einer anderen Welt kamen, die den technischen Standard der Föderation im 24. Jahrhundert hatte. Als es Spannungen auf ihrem Planeten gab und die Gefahr bestand, dass man sich gegenseitig mit der Technik auslöschen würde, beschloss eine Gruppe von Ba'ku vor der nahenden Apokalypse zu fliehen. Sie stiegen in ein Raumschiff und machten sich auf die Suche nach einer neuen Heimat. Im Briar Patch fanden sie schließlich ihre neue Heimat, einen Planeten der Klasse M mit metaphasischen Ringen und einer gelben Sonne. Diese Ringe haben eine geradezu erstaunliche Wirkung: sie halten die Alterung auf und können sie sogar umkehren. Daher sind die Ba'ku, die nun hier leben, die gleichen, die 2060 hierher kamen. auf die Kinder hat die Strahlung keine Wirkung, d.h. sie können eine normale Kindheit erleben und wenn sie erwachsen sind, hält die Strahlung sie für immer jung. Seit ihrer Ankunft vor über 300 Jahren haben sie sich dazu entschlossen, ihr technisches Wissen zugunsten eines ländliches Lebensstils, der dem der Renaissance auf der Erde ähnelt, aufzugeben.

Aus diesem Grund erscheint die Kultur der Ba'ku auf den ersten Blick rückständig und nach Maßstäben der Föderation schon fast primitiv. Es gibt nur ganz einfache mechanische Gegenstände und die Dorfbewohner scheinen keine Ahnung von Technik oder Genetik zu haben. Eine Überraschung ist es da schon, dass sie auf den genau gleichen intellektuellen Stand sind wie die Föderation. Sie besitzen sogar Kenntnisse über positronische Systeme, Kybernetik, Warpantrieb, etc. Allerdings haben sie dieses Wissen für einen einfacheren Lebensstil aufgegeben.

Ihr Dorf ist eine perfekte Verkörperung ihrer Philosophie. Die Gemeinschaft ist klein und überschaubar. Die Gebäude sind klein und elegant; keines von ihnen besitzt mehr als 2 Stockwerke. Die Architektur erinnert ein wenig an die antiken Kulturen der Erde. Die Dächer sind aus Holz oder Stein und haben in etwa die Form einer (Stufen-)Pyramide. Die Gebäude haben kaum Türen oder Fenster. Um trotz der offenen Hauseingänge eine gewisse Privatsphäre zu gewähren, werden diese mit leichten Vorhängen verhängt. Wegen des friedlichen Leben brauchen die Ba'ku keine Schlösser oder Riegel.

Das Dorf liegt in der Talebene eines Flusses und ist von Hügeln umgeben. über den Fluss haben die Ba'ku eine Brücke gebaut. Die Ba'ku befahren den Fluss mit kleinen katamaranartigen Kanus entweder um sich zu entspannen oder um Fische zu fangen. Am Rand des Dorfes befinden sich bewässerte Pflanzengärten. Das größte Gebäde des Dorfes befindet sich auf einem offenen Platz; ihm gegenüber steht ein Aussichtsturm, der das einzig runde Gebäude des Dorfes ist. Es wird vermutet, dass es sich bei dem großen Gebäude um ein Lagerhaus handelt. überall im Dorf finden sich Pflanzen, die die erdfarbigen Gebäude ein wenig auflockern. Es gibt nur wenige, grob angelegte Straßen, deren Konturen mit ein paar Steinen markiert sind. Skulpturen aus Kupfer und anderen Mineralien stehen an den Straßen. Jeder Bereich im Dorf ist einer bestimmten Kunst gewidmet. So findet man Gestelle mit arbeiten aus Stickerei und Spitze im Textilbereich. Daneben gibt es Bereiche für Bildhauer und Kunstschmiede.

Um die Frischwasserversorgung zu gewährleisten, haben die Bewohner oberhalb des Dorfes einen kleinen Stausee angelegt. Als Nahrung haben sie Fisch, selbstangebautes Gemüse und andere Feldfrüchte. Ihre Kleidung ist erdfarben, wobei vor allem Braunschattierungen sehr beliebt sind. Außerdem muss die Kleidung dem warmen Klima angepasst sein und ist daher leicht und fließend. Das Material ähnelt dem Leinen von der Erde und es wird mit Hilfe von Pastellfarben und Tinten, die aus Wurzeln und Blüten gewonnen werden, gefärbt. Die Männer tragen am liebsten leichte Jacken und fließende Hosen. Die Frauen hingegen bevorzugen lange Röcke mit einer Schürze und einem Baumwolloberteil. Die Ba'ku verwenden kein Leder für ihre Kleidung oder Schuhe, vermutlich um ihre Harmonie mit der Natur zu symbolisieren.

Die Ba'ku verwenden eine Schriftsprache, um Informationen festzuhalten. Die Kinder bekommen das Wissen in Form von Berichten oder als Geschichten vermittelt. Im Dorf sieht man nur ganz selten Schriftzeichen. Die Schrift ähnelt den orientalischen Sprachen der Erde. Die Zeichen werden in vertikalen Spalten mit Symbolen aus dreieckigen Elementen angeordnet. Dadurch erinnern sie ein wenig an die Keilschrift.

Die Ba'ku haben es sich zum Ziel gesetzt, in einer harmonischen Beziehung zu ihrer Umwelt zu leben. Dafür haben sie die Galaxis und die technischen Errungenschaften hinter sich gelassen und das Leben soll so bleiben wie es seit Jahrhunderten war: in Frieden und gestärkt durch die metaphasische Strahlung der Ringe.

Alles in Allem scheint das Leben auf dem Planeten der Ba'ku ein reines Paradies zu sein. Aber auch im Paradies kann es mal zu Unruhen kommen. 2270 kommt es zu einer Rebellion von jungen Ba'ku, die gegen die Erlasse der Ältesten sind und Technik benutzen wollen. Auch wollen sie der Selbstisolation ein Ende setzen und mehr über andere Planeten und Völker erfahren. als die Ältesten ihnen dies verweigern, versucht die Gruppe gewaltsam das Dorf zu übernehmen, aber sie scheitert und wird in die Verbannung geschickt. Unter der Leitung ihres anführers Ro'tin und seinem Freund Gal'nen verlassen die aufständischen Ba'ku den Planeten mit dem Schiff, das sie vor Jahrhunderten dorthin brachte. Die Gruppe gibt sich einen neuen Namen: Son'a und Ro'tin wird zu Ru'afo und Gal'nen zu Gallatin.

Die Son'a sind der Föderation kaum bekannt, aber 2374 nehmen sie Kontakt mit dem Föderationsrat auf und schlagen ihm vor, Metaphasenpartikel vom Planeten der Ba'ku abzubauen. Vor diesem Kontakt lagen der Föderation nur wage Berichte und Gerüchte über die Son'a vor. aber man weiß, dass sie Piraten und Räuber sind. Normalerweise ist dies kein Umgang für die Föderation, aber in den Zeiten des Krieges mit dem Dominion wird schon mal auf ungewöhnliche Verbündete zurückgegriffen. Die Wahrheit, dass die Son'a in Wahrheit ausgestoßene Ba'ku sind, halten sie lange vor ihren Föderationsverbündeten lange geheim.

Über die Jahre sind die Son'a verbittert über die ewig währende Jugend der Ba'ku geworden. Sie leben als nomadische Räuber und handeln und kämpfen mit jedem nach Lust und Laune. Die Son'a besitzen keine zentrale Regierung und dementsprechend verfügen ihre Schiffscrews auch nicht über viel Disziplin. Sie schafften es aber, 2 Völker, die Tarlac und die Ellora, zu erobern und integrierten sie in ihre Gesellschaft als Sklaven.

Die Tarlac und Ellora werden auf den Schiffen als Diener, Soldaten oder Techniker verwendet. Der genaue Zeitpunkt ihrer Versklavung ist nicht bekannt. Diese beiden Spezies sind nach den Maßstäben der Föderation primitiv und daher ist es nicht sonderlich schwer, sie zu unterjochen. Man weiß kaum etwas über beiden Völker. Sicher ist nur, dass beide auf Kohlenstoff basierende Lebewesen sind, die an die Sauerstoff/Stickstoff-Atmosphäre und die Standardschwerkraft eines Klasse M Planeten angepasst sind. Es liegt sogar im Bereich des Möglichen, dass die Tarlac und Ellora auf dem gleichen Planeten leben.

An Bord der Son'a-Schiffe dienen sowohl weibliche als auch männliche Tarlac und Ellora. Die Tarlac sind raubkatzenartige Lebewesen, die ein wenig an die Löwen von der Erde erinnern. Ihre Gesichter sind muskulös und sie besitzen eine Haarmähne, die ihnen bis zum Rücken reicht. Die Frauen sind groß, athletisch und schlank. Die Männer massig und wuchtig und ihre Nase ist ausgeprägter als die der Frauen. Die Kleidung der Soldaten und der Brückencrew besteht aus einem dunkelvioletten Overall. Den Rang kann man anhand von goldenen Abzeichen erkennen. Die Frauen, vor allem diejenigen an den Behandlungsstühlen, tragen hautenge Bobysuits. Diese Kleidung müssen im Übrigen auch die weiblichen Ellora tragen. Die männlichen Ellora tragen hingegen blaue Anzüge. Die Ellora stammen wahrscheinlich von reptilienarigen Lebewesen ab. Ihr auffälligstes Merkmal ist ihr "Kamm", das ist ein Fortsatz aus Knochen und Haut, der sich von ihrem Schädel abhebt.

Für die Sklaven scheint die Bedienung der Son'a Geräte, z.B. Plasmawerfer, Brückensysteme, medizinische Geräte, kein Problem zu sein. Vielleicht wurden für diese verantwortungsvollen Aufgaben nur die intelligentesten Vertreter der jeweiligen Spezies ausgewählt. Sicher ist aber, dass sie sorgfältig indoktriniert und ausgebildet wurden, so dass sie den Son'a absolut loyal ergeben sind. Ihr Verhalten lässt auf jeden Fall erkennen, dass sie ihnen treu ergeben sind.

Da die Körper der Son'a durch die ständigen Behandlungen völlig ruiniert sind und das Ende der "Herrenrasse" anscheinend bevorsteht, ist die Zukunft der Tarlac und Ellora ungewiss. Aber es ist sicher, dass sich durch den Einfluss der Son'a ihre Kultur für immer verändert hat.

Trotz ihres langsamen Sterbens gelang es den Son'a großen Reichtum anzuhäufen. Sie besitzen riesige Schiffe, einige davon sind sogar doppelt so groß wie die "Enterprise-E". Das Innere der Schiffe ist mit Teppichen und Kunstobjekten verziert. Die Uniformen der Son'a sind mit Latinum verziert. Der Commander eines Schiffes wird Ahdar genannt. Dieser Rang entspricht dem eines Captains der Sternenflotte. Dem Posten des Ersten Offiziers entspricht der Subahdar. Die Son'a setzen isolytische Subraumwaffen ein, die eigentlich im 2. Khitomer-abkommen verboten wurden, aber die Son'a interessiert das nicht.

Die Son'a sind für ihre kriminellen Aktivitäten bekannt und trotzdem hilft ihnen die Föderation beim Abbau der metaphasischen Partikel zum Wohle aller Völker. Für die Son'a ist dieses Projekt überlebensnotwendig, da sie in den 80 Jahren ihrer Verbannung die Fähigkeit zur Fortpflanzung verloren haben und nur noch durch die metaphasische Strahlung gerettet werden können. Deshalb wollen sie auch, dass die Ba'ku umgesiedelt werden. Denn durch den Abbau der Partikel kann zwar das Leben der Son'a gerettet werden, aber gleichzeitig wäre der Planet der Ba'ku für Generationen unbewohnbar.

Picard und seine Crew hindern Ru'afo allerdings daran, die Welt der Ba'ku zu zerstören. Nach diesem Fehlschlag kehren viele Son'a, unter ihnen auch Gallatin, wieder zurück in ihre ehemalige Heimat. Sie wollen versuchen, die alten Wunden wieder zu heilen. Allerdings waren nicht alle Schiffe der Son'a an Ru'afos Operation beteiligt und ihre Ziele sind nun unklar. Man weiß nur, dass einige Schiffe eine Allianz mit dem Dominion gebildet hatten, was aber nach dem Ende des Krieges aus ihnen wurde, ist ungewiss. Vielleicht wird man nie wieder von ihren hören, vielleicht aber doch. Ihre Zukunft steht in den Sternen.

Artikel geschrieben von Alexandra Wenk (aw); aktualisiert am 26.10.2004