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Resümee: 1. Staffel ("Goodbye Voyager", Teil 15)

Von Shen Li

In diesem Teil unserer Focusserie resümieren wir die erste Staffel.

Die Pilotfolge "Der Fürsorger" der (damals) neusten "Star Trek"-Serie wartete mit etwas auf, was schon längst hätte geschehen sollen. Nach drei Serien schaffte es erstmals ein weiblicher Captain auf den Kommandosessel eines Raumschiffes. Diese Frau trägt den Namen Kathryn Janeway und ist Captain der Voyager. Ihre erste Mission führt sie und ihre Crew in die Badlands, wo sie ein verschwundenes Maquis-Schiff finden sollen, auf dem sich auch ein Spion der Föderation befindet. Um besser durch die Badlands zu kommen, nimmt Janeway den ehemaligen Maquis Tom Paris mit an Bord. In den Badlands wird das Schiff von einer Welle erfasst und in den 70.000 Lichtjahre entfernten Gamma-Quadranten geschleudert. Dort lernt die Crew den Fürsorger kennen, der Energieimpulse zum Planeten der Ocampa schickt. Im Gewahrsam des Fürsorgers befindet sich auch die Besatzung des Maquis-Schiffes.

Die Besatzungen arbeiten zusammen um wieder nach Hause zu kommen. Dabei treffen sie auf Neelix, einen Schrottsammler, der sie zum Planeten der Ocampa bringt, da B'Elanna Torres und Harry Kim von Fürsorger dorthin gebracht wurden. Da dieser im Sterben liegt, sucht er einen Nachfolger, der den Ocampa weiterhin hilft, da er unwissentlich ihren Planeten zerstört hatte. Dies ist auch der Grund für die unterirdische Stadt der Ocampa. Der Fürsorger stirbt aber ohne Nachfolger. Als die Kazon die Station übernehmen wollen, zerstört Janeway die Station. Da das Maquis-Schiff im Verlauf des Kampfes geopfert wird, treten die beiden Crews die Heimreise gemeinsam an.

Ein hervorragender Auftakt zu einer neuen und aufregenden Serie von "Star Trek". Der Pilotfilm lernt von den Fehlern seiner Vorgänger und kommt ohne viel Vorspiel zum Höhepunkt. Und Höhepunkte hat der Pilotfilm nun wirklich genug zu bieten.

Faszinierend ist die Tatsache, dass sich das Schiff soweit von zu Hause entfernt befindet. Das lässt auf viele phantasievolle und aufregende Abenteuer hoffen.

In keinem anderen "Star Trek"-Pilotfilm wirken die Charaktere dermaßen ausgereift und gut definiert. So haben alle Charaktere ihren ganz eigenen Witz und Charme. Die Idee mit der Marquis-Crew lässt auf viele interessante Konflikte auf der Voyager hoffen.

Zum ersten Mal übernimmt nun eine Frau die Rolle des Captains. Dies ist eine großartige und eine erfrischende Idee zugleich, was von der großartigen Schauspielleistung von Kate Mulgrew, welche Captain Janeway darstellt, unterstützt wird. Ferner wird es endlich Zeit, die Rolle des Captains mit einer Frau zu besetzen, zumal dies voll und ganz der Vision Gene Roddenberrys entspricht.

Insgesamt ein gelungener Pilotfilm, der Geschmack auf viele weiteren interessanten Abenteuer macht.

"Die Paralaxe" widmet sich der schwierigen Aufgabe der Zusammenarbeit der beiden Crews. Dabei spielt auch die Besetzung des neuen Chefingenieurs eine Rolle. So möchte Chakotay, dass seine Ingenieurin B'Elanna Torres den Posten bekommt. Janeway ist dagegen - wohl auch deshalb, weil Torres einen Sternenflotten-Offizier niedergeschlagen hat. Als die Voyager aus einer Quantensingularität einen Notruf von Captain Janeway bekommt, will man das Schiff mit dem Traktorstrahl herauszuziehen. Der Versuch scheitert, und sitzt nun ebenfalls im Ereignishorizont fest. Torres und Janeway arbeiten zusammen um die beiden Voyagers zu befreien. Janeway erkennt dabei, dass die Halb-Klingonin mehr ist als nur ein Hitzkopf. Schlußendlich wird Torres zur neuen Chefingenieurin der Voyager ernannt.

Eine interessante Folge. In der ersten Folge nach dem spektakulären Pilotfilm wurden die Charaktere definiert und ihre Beziehungen untereinander verdeutlicht. Die Dialoge zwischen Janeway und Chakotay können fesseln, aber auch das Agieren von Janeway und B'Elanna war sehr reizvoll.

Weniger reizvoll war aber das Weltraumphänomen, welches mit viel Technobabble aufgelöst wurde, was dermaßen oft in "Star Trek" vorkommt, das es nicht mehr in der Lage ist, Spannung zu erzeugen.

Dass längst noch keinen Frieden zwischen der Sternenflotten- und Marquis-Crew herrscht, sieht man sehr gut an Seska, welche glaubt, dass Chakotay eine Meuterei vorhat und ihm daher ihre Loyalität gesteht.

Insgesamt eine unterhaltsame Episode, welche, trotz der altbackenen Haupthandlung, mit großartigen Charaktermomenten begeistern kann.

In "Die Subraumspalte" wird das Schiff von einer Energiewelle erschüttert, die aus einem benachbarten System, besser gesagt von einem Planeten, stammen. Es stellt sich heraus, dass dieser vor kurzem noch bewohnt war, aber dass die Explosion einer instabilen Energiequelle alle Lebewesen getötet hat. Paris und Janeway werden von einer Subraumspalte erfasst und kurz vor dem Zeitpunkt der Explosion wieder rausgelassen (aus der Subraumspalte). Der Captain entscheidet den Bewohnern nichts von der Katastrophe zu sagen, da dies eine Verletzung der Obersten Direktive sei. Bei einem der Kraftweke geraten die Beiden in eine Auseinandersetzung und werden von 'Saboteuren' gefangengenommen.

Diese beschließen das Kraftwerk zu sabotieren. Janeway glaubt, dass dies die Ursache der Katastrophe sei. Aber es stellt sich heraus, dass diese vom Rettungsversuch der Voyager ausgelöst wird. Es gelingt Janeway die Rettung zu verhindern. Dadurch wird alles gut und die Crew befindet sich wieder auf der Voyager und nur Kes ahnt, dass etwas gewesen sein könnte.

Wieder eine recht interessante Episode. Zeitreisen gibt es aber dermaßen oft in "Star Trek", dass sie höchstens noch faszinieren, aber nicht mehr Spannung erzeugen kann.

Nichtsdestotrotz bekamen wir wieder sehr schöne Einblicke in die Charaktere, was deutlich interessanter war als die Zeitreise-Geschichte.

Insgesamt eine Episode, die im guten Durchschnitt liegt.

"Transplanationen" benötigt Neelix nachdem er bei einer Außenmission durch die Viidianer seine Lunge verloren hatte. Neelix kann nur noch mit Hilfe einer holographischen Lunge leben. Man folgt den Viidianern in ein Asteroidenfeld, übersteht ein Versteckspiel und erfährt schließlich, dass dieses Volk an der sog. Phage leidet. Deshalb brauchen sie auch neue Organe, da die Freßzellen ihre Organe nach und nach auffressen. Als Janeway die Lunge von Neelix zurückverlangt, geht dies nicht mehr, da diese bereits schon transplantiert wurde.

Nun scheinen alle Hoffnung für den armen Neelix dahin wieder ein normales Leben führen zu können. Die Viidianer verfügen aber über so gute medizinische Kenntnisse, dass sie Organe von einer Rasse einer anderen transplantieren kann. Daher opfert Kes eine ihrer Lungen um Neelix das Leben wieder lebenswert zu machen.

Eine Episode, welche spannend inszeniert, mit einer philosophischen Frage daherkommt, die den Zu-schauer geschickt zum Nachdenken anregt. Janeways Handeln, dem Vidiianer die gestohlene Lunge nicht zu entziehen, wirkt nachvollziebar und zeigt ihre Menschlichkeit.

Der neue Bösewicht, die Spezies Vidiianer, ist keinesfalls nur böse. Hier sieht man eindrucksvoll, wie eine Krankheit jegliche Moralgrundsätze zerstören kann.

Insgesamt eine sehr gute Episode, welche endlich eine spannende Story beinhaltet.

Als in "Der mysteriöse Nebel" die Vorräte der Voyager zu Neige gehen, orten die Sensoren der Voyager einen Nebel, der Omicronpartikel enthält, die Energie für das Schiff und die Replikatoren liefern könnten. Im Inneren des Nebels wird die Voyager angegriffen und die Voyager muß einen Photonentorpedo opfern um frei zu kommen. Es kommt heraus, dass der Nebel eine Lebensform ist und durch den Torpedo verletzt wurde. Die Crew beschließt den Schaden wieder gutzumachen und den Riß zu schließen. So wird die Voyager als Nadel verwendet um den Riß wieder zu schließen. Als die Voyager alles hinter sich hat, beschließt Harry das Eis zwischen dem Captain und der Crew zu brechen indem er sie auf das Holodeck einlädt. In dem Programm beweist der Captain, dass sie eine gute Billardspielerin ist als sie Chakotay schlägt.

Einmal mehr können witzige und fesselnde Charakterszenen die Episode vor dem sicheren Absturz durch die flache Story bewahren. So wird der Zuschauer auch in dieser Episode mit einem Weltraumphä-nomen konfrontiert, welches vor Originalität nicht gerade sprüht.

In dieser Episode wurden die Beziehungen der Charaktere untereinander wieder näher erforscht sprich Chakotay, welcher Janeway in sein Indianerritual einweiht oder Janeway, welche am Ende sich der restli-chen Crew anschließt.

Insgesamt wieder eine Episode, die im guten Durchschnitt liegt.

"Das Nadelöhr" in der nächsten Folge ist ein Mirkrowurmloch. Man schickt eine Sonde durch das Wurmloch, welches in den Alpha-Quadranten führt. Es stellt sich heraus, dass sich auf der anderen Seite ein Schiff befindet. Es gelingt auch eine Verbindung herzustellen, aber das andere Schiff unterbricht diese, da es nicht glauben kann, dass sich die Voyager im Delta-Quadranten befindet. Es stellt sich heraus, dass es sich bei dem Schiff um eines der Romulaner handelt. Es gelingt den romulanischen Kommandanten durch das Wurmloch auf die Voyager zu beamen. Es stellt sich heraus, dass das Wurmloch auch durch die Zeit führt, denn der Romulaner stammt 20 Jahre aus der Vergangenheit. Es wird beschlossen, dass der Romulaner einige Botschaften mitnimmt und diese dann in 20 Jahren abschicken wird. Als Janeway der Crew diese gute Nachricht überbringen will, wird sie von Tuvok daran gehindert, weil er herausgefunden hat, dass der Romulaner sterben wird bevor er die Botschaften übermitteln kann.

Die erste Folge, welche sich mit der Rückkehr nach Hause beschäftigt. Eine mehr als überzeugende Episode. So fühlt man als Zuschauer mit, als die Crew erfahren muss, dass sie nicht durch das Wurmloch gebeamt werden kann, da sie ansonsten 20 Jahre in der Vergangenheit landen würde.

Vor allem können wieder die Charakterszenen überzeugen. Allen voran B'Elanna, welche meint, niemand würde sich Sorgen um sie machen, kann Mitleid erwecken. Die Euphorie, aber dann die enttäuschte Crew, all das wirkt durch großartige Schauspieler umheimlich mitreißend und überzeugend.

Zweifelsohne ein Highlight der 1. Staffel, welches Sie sich nicht entgehen dürfen!

In "Die Augen des Toten" wird Tom Paris beschuldigt Professor Ren ermordet zu haben. Als Motiv dient Toms Interesse an Ren's Frau Lidell. Janeway und Tuvok beamen auf den Planeten um mit Tom zu sprechen, der seine Unschuld beteuert. Als Strafe für dieses Verbrechen muß Tom alle 14 Stunden Ren's Ermordung durch die Augen des Toten sehen. Dabei werden von den Implantaten Hirnschäden verursacht. Als Tuvok mit Paris eine Mentalverschmelzung durchführt, glaubt er den wahren Tathergang zu kennen. Es kommt heraus, dass die Erinnerungsengramme, die zu Tom's Verurteilung führten, manipuliert wurden. Tom war nur eine Schachfigur im Plan der Numiri. Tom wird schlußendlich freigesprochen und die Voyager setzt ihren Flug fort.

Eine brillante Folge, welche spannend bis zum Ende bleibt. So ist die Krimihandlung raffiniert gestrickt und sorgt bei der Auflösung für einige Überraschungen.

In dieser Folge wurde mehr auf den Charakter Tuvok eingegangen. Tim Russ, der Darsteller des Tuvok lief zur Höchstform auf und kann durch und durch überzeugen.

Insgesamt eine sehr gute Folge, welche mit einer spannenden Story aufwarten kann, die brillant umgesetzt wurde.

Als die Voyager in in "Das Unvorstellbare" ein neues Element auf den Ringen eines Planeten findet, beamt sich Chakotay mit einem Team auf die Oberfläche. Es kommt heraus, dass das Element von sich dort befindlichen Leichen kommt. Als es zu einer Subraumstörung kommt, wird das Team - mit Ausnahme von Harry Kim, dessen Platz eine Leiche eingenommen hat - auf die Voyager zurückgebeamt. Harry befindet sich auf einer unbekannten Welt und es wird behauptet, dass er von den Toten auferstanden sei. Die Bewohner sind verwirrt, da sie glauben, dass der Subraumspalt sie in die nächste Emanation bringt. Auf der Voyager erwacht Ptera - die Leiche - und ist verstört, da sie sich nicht im Leben nach dem Tod befindet. Bei Pteras Versuch nach Hause zu gelangen riskiert sie ihr Leben und stirbt schließlich als Torres versucht den Unfall nachzuvollziehen. Harry tauscht mit einem der Einheimischen seinen Platz und läßt sich von der Subraumspalte auf den Asteroiden bringen. Das MHN der Voyager kann Harry wieder beleben und die Voyager verlässt diese Region.

Eine sehr philosophische Folge, die gekonnt auf die vielen Sekten auf der Erde eingeht. So wird hier ein-drucksvoll gezeigt, was der Glauben alles bewirken kann und wie unsinnig dieser manchmal ist und Men-schen zu absurden Dingen verleiten kann.

Spannend inszeniert, kommt diese Episode sehr kurzweilig daher und sorgt dafür, dass der Zuschauer auch nach der Episode über das Thema nachdenkt.

"Das oberste Gesetz" gilt es zu beachten, als die "Voyager"-Crew eine fremde Alien-Spezies um eine Technologie bittet, die es der Crew ermöglicht, 40 000 Lichtjahre Richtung Heimat innerhalb eines Augenblicks zurückzulegen. Denn genau wie die Oberste Direktive der Sternenflotte verbietet das Oberste Gesetz der fremden Kultur die Weitergabe der eigenen Technologie.
Als die Verhandlungen zu keinem Ergebnis führen, versucht ein Teil der Crew, sich die Technologie illegal zu beschaffen.

Wieder eine sehr philosophische Folge, die mit vielen überraschenden Wendungen daherkommt. Das Ironische an der Story ist das interessanteste Element der Folge. So wird die Crew "Opfer" der Hauptdirektive einer anderen Welt.

Die Szenen mit Janeway und Tuvok sind interessant, zumal ihr engster Freund hier ihr Vertrauen missbraucht und gegen ihre Befehle handelt. Die arme Janeway, welche sich wegen der Hauptdirektive bereits in einem Dilemma befindet, wird hier auch noch enttäuscht und kann dem Zuschauer wirklich leid tun.

Insgesamt abermals eine sehr gute Episode, welche zweifesohne ein Highlight dieser Staffel ist.

"Der Verrat" wird von einem Crew-Mitglied begangen, welches mit den Kazons konspiriert und ihnen Föderationstechnologie überlässt. So entdeckt die Crew ein beschädigtes Schiff, auf dem sich Replikatoren der Föderation befinden. Seska und Carey werden als Verdächtige festgenommen, während B'Elanna feststellt, dass nicht korrekt konfigurierte Replikatoren die verheerende Katastrophe auf dem Kazon-Schiff ausgelöst haben, die für den Tod aller Besatzungsmitglieder verantwortlich ist.
Am Ende wird Seska als Spionin entlarvt, kann sich jedoch auf ein Kazon-Schiff fortbeamen.

Eine durchgehend spannende Episode, bei der man sich über den Ausgang bis zum Ende im Unklaren ist, was von der fabelhaften Darstellungskunst von Martha Hackett, welche die Seska spielt, unterstützt wird.

Der Konflikt zwischen der Marquis und der Sternenflotte findet hier einen neuen Höhepunkt und eine ebenso erstaunliche Wendung. Denn Seska stellt sich als Spion der Cardassianer heraus und verbündet sich nun mit den Kazon, da sie meint, dass einzig das Überleben im Delta-Quadranten wichtig wäre.

Man kann also gespannt sein auf weitere Folgen mit ihr, die sich nun mit den Kazon verbündet hat.

Chakotay kann dem Zuschauer wirklich leid tun. Erst Tuvok, welcher ein Spion der Föderation ist und jetzt Seska, die eine cadassianische Spionin ist. Beide konnten sich in seiner ehemaligen Marquis-Crew integrieren und beide verstanden es, ihn zu täuschen, weshalb er sich am Ende Vorwürfe macht.

Insgesamt eine durch und durch gelungene Episode, welche wie die Folge zuvor, ein echtes Highlight der 1. Staffel ist.

Als Chakotay und Kim vom Holodeck verschwinden, wird der Doktor beauftragt, den Sachverhalt genauer zu untersuchen. Er begibt sich in ein Programm namens "Beowulf" und entdeckt, dass ein Monster namens Grendel Nacht für Nacht das Holodeck aufsucht und für Unruhe stiftet.
Er findet heraus, dass es sich bei Grendel um eine intelligente Lebensform handelt, der es darum geht, seine Mitglieder, welche die Crew zuvor unbeabsichtigt als "Proben" zu Forschungszwecken einsammelte, wiederzubekommen. Der Doktor übergibt schließlich die Proben Grendel, der als Gegenzug die in Energie umgewandelten Besatzungs-Mitglieder Chakotay und Kim in ihre organische Form zurückverwandelt und freigibt.

Nach zehn Episoden bekommt man endlich die Möglichkeit, als Zuschauer auch den Charakter des Dok-tors näher zu betrachten. Man merkt, dass der Doktor sich noch nicht an die Rolle des Bordarztes auf Langzeit gewöhnt hat und auch seine Probleme, einen Namen für sich zu finden, ist nicht einfach.

Robert Picardo bekam in dieser Episode endlich auch die Möglichkeit, seine schauspielerischen Talente den Zuschauern zu zeigen. Schneller, scharfzügiger Witz, dazu Gesichtsakrobatik, die an einen Loui de Founés erinnert, es macht einfach Spaß, dem eigenwilligen Mediziner bei der Arbeit zuzuschauen und man kann nur hoffen, dass das nicht sein letztes Abenteuer war.

Diese Holodeck-Geschichten sind aber nicht neu im "Star Trek"-Universum, denn die TNG Episode "Data Sherlock Homes", in der eine Holodeck-Figur ein Eigenleben entwickelt, erinnert ein bisschen an diese "Voyager"-Episode.

Nachdem Tuvok und Chakotay von einer Außenmission zurückkehren, erlitt Letzterer einen "Bewusstseinsverlust". In der Crew passieren merkwürdige Sachen, so ändert Tom urplötzlich den Kurs und B'Elanna hätte beinahe den Warpkern ausgeschaltet. Es stellt sich heraus, dass die Crewmitglieder unbeabsichtigt alles dran setzen, um nicht in den Nebel zu fliegen, welcher ihr ursprünglicher Kurs ist.
Sicherheitsmaßnahmen werden getroffen und die Crew entdeckt, dass Tuvok von einem fremden Wesen besessen ist, welcher darauf aus scheint, die Crew in den Nebel fliegen zu lassen, während ein anderes Wesen, welches dies verhindert, Chakotays Bewusstsein ist. Am Ende kann Tuvok aufgehalten und Chakotays Bewusstsein wiederhergestellt werden.

Diese Folge weiß es, den Zuschauer bis zum Ende zu fesseln und mit einer wirklich gelungenen Überraschung aufzuwarten. Die Story ist interessant, auch wenn diese wieder einmal auf "Das Alien der Woche"-Konzept aufgebaut wurde.

"Von Angesicht zu Angesicht" treten B'Elanna und ein vidiianischer Wissenschaftler, der B'Elanna geklont hat, einmal in eine klingonische und menschliche Version. Dadurch erhofft sich der Wissenschaftler eine Lösung in der Bekämpfung der "Phage"-Seuche, da er glaubt, dass die klingonische DNS resistent gegen die Seuche ist, welche die Vidiianer seit Jahrhunderten plagt.
Die klingonische B'Elanna kann entkommen und trifft ihr menschliches Pendant. Nur durch das Beilegen der Differenzen und eine Zusammenarbeit können sie erfolgreich fliehen. Leider stirbt die klingonische B'Elanna beim Versuch, die menschliche zu retten.
Am Ende kann der Doktor B'Elanna wieder in ihren ursprünglichen Zustand zurückversetzen.

"Von Angesicht zu Angesicht" ist eine Episode, die den inneren Konflikt zwischen der klingonischen und menschlichen Seite von B'Elanna in manifestierter Form wiedergibt und dem Zuschauer vermittelt, dass B'Elanna einerseits völlig menschlich sein will, aber auch ihre klingonische Hälfte braucht um zu überleben.

In "Dr. Jetrels Experiment" erfährt Neelix, dass er angeblich unter einer Strahlenkrankheit leide, welche die Folge einer von der "Metrion Kaskade" verursachten Katastrophe ist, welche nicht nur über 300 000 Talaxianer das Leben kostete, sondern auch Neelix' Familie tötete. Diese Botschaft überbringt ihn Dr. Jetrel, der Erfindet der Waffe, höchstpersönlich, weshalb Neelix nicht gut auf ihn zu sprechen ist. Es stellt sich heraus, dass Dr. Jetrel nicht vorhat, Neelix zu retten, sondern die Körper der Opfer, deren Atome noch in der Atmosphäre herumschweben, wiederherzustellen. Leider misslingt der Versuch und Dr. Jetrel stirbt selbst an den Folgen der Strahlenkrankheit.

"Dr. Jetrels Experiment" ist eine durchwegs gute Episode und zeigt am Ende, dass auch der eigentlich böse Charakter von Jetrel einsichtig ist und sogar versucht, seinen Fehler wieder rückgängig zu machen. Wir erfahren hier endlich etwas über Neelix' Vergangenheit und erkennen, dass dieser ein tragischer Charakter ist.

In "Erfahrungswerte", der Abschlussepisode der ersten Staffel müssen drei ungehorsame Marquis-Mitglieder lernen, den Sternenflotten-Protokollen nach zu handeln. Mit, Tuvok, dem Ausbilder, kommen diese anfangs nicht klar und setzen alles daran, ihm das Leben schwer zu machen, bis eine lebensgefährliche Situation eintrifft, in der sie alles bisher Gelernte umsetzen müssen.

"Erfahrungswerte" ist eine Episode, die auf der ganzen Strecke vorhersehbar und daher langweilig wirkt. Nicht nur das klischeehafte Ende, auch die Story vermag nicht zu überzeugen.

Insgesamt lässt sich über die erste Staffel sagen, dass die Produzenten viel aus den Fehlern der Vergangenheit gelernt haben und uns eine erste Staffel lieferten, die vom Niveau her erstaunlich hoch ist und die erste Staffel von TNG und DS9 locker in den Schatten stellt.

Artikel geschrieben von Shen Li (sl) und Alexandra Wenk (aw); aktualisiert am 29.10.2004