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"Der Anfang" ("Goodbye Voyager", Teil 1)

Von Shen Li

Gerade startete in den USA die siebte und letzte Staffel von "Voyager", unsere 30teilige Focusserie "Goodbye Voyager" wird sie die gesamte Staffel hinweg begleiten und alles von der Serie offenbaren.

Das Konzept

Mit "Star Trek: Raumschiff Voyager" startete Anfang Januar 1995 in den USA und Mitte 1996 in Deutschland die vierte (wenn man die Zeichentrickserie mitzählt, schon die fünfte)"Star Trek"-Serie aus dem Hause "Paramount Pictures".

Und eines war klar: Es musste etwas Neues sein. Nach damals 79 Folgen der Original "Raumschiff Enterprise"-Serie, 178 Folgen der "Next Generation"-Crew, 72 Folgen (3 Staffeln) "Deep Space Nine" und 7 Kinofilmen sahen die Fans weit mehr als 300 Stunden "Star Trek".

In den Serien I und II wurden Raumschiffe als Schauplatz gewählt, bei "Deep Space Nine" wurde eine Raumstation ins Rampenlicht gestellt, die aber nicht das gewünschte Ergebnis in Bezug auf die TV-Quoten aufbringen konnte. Also entschied man sich wieder auf das altbewährte Raumschiff-Modell zurückzugreifen, diesmal aber keine Enterprise, sondern ein kleineres, wendigeres und besser ausgestattetes Raumschiff namens "Voyager".

Somit wurden bei "Star Trek" wieder die alten Prinzipien hervorgeholt und man konnte wieder den Weltraum erforschen. Um "Voyager" nicht zu einem Abklatsch der früheren Enterprise-Serien werden zu lassen, wurde diese kurzerhand in den Delta-Quadranten geschickt, wo die Autoren freie Hand mit Abenteuern, neuen Spezies, neuen Gefahren hatten. Man wollte bei "Voyager" keine Fehler machen und den Fans etwas ganz anderes bieten. In den USA lief die Serie in der ersten Staffel auch zunächst ziemlich gut.

Zur Freude vieler Fans gab es an Bord der "Voyager" nicht nur eine Frau als Captain, sondern die Crew wurde aus Offizieren der Sternenflotte und des Maquis, die bei einer Rettungsmission dazustoßen, zusammengesetzt. Ärger und Streitigkeiten werden erwartet.

Des weiteren wird ein holographisches Notfallprogramm die Dienste des Doktors übernehmen, da dieser ums Leben kommt, und der Talaxianer Neelix und die Ocampa Kes werden der Crew mit Rat und Tat zur Seite stehen.

Die Macher und die Crew

"Voyager" wurde von Rick Berman, Michael Piller und Jeri Taylor entwickelt und produziert. Jerry Goldsmith, der auch schon für "ST: Der Film" und "STV: Das unentdeckte Land" die Musik komponierte, komponierte das Thema für "Voyager". Für die Special-Effects ist die Firma Illusion Arts verantwortlich. Zu ihrer Arbeit gehörten unter anderem auch die Ocampa-Stadt, aus "Der Fürsorger" und der Sternenflotten-Komplex aus der Folge "In Fleisch und Blut".

Für die Requisiten war von Anfang an Alan Sims verantwortlich, der schon seit 13 Jahren die Requisiten für die ST-Serien zusammensucht. Um das Haardesign der Stammcharaktere und der Nebencharaktere kümmert sich die Haardesignerin Joseé Normand zusammen mit 3 ihrer Assistenten.

Bei der Produktion wurden auch die verschiedenen Charaktere entwickelt. Zu den Stammschauspielern der ersten Stunde gehören:

Captain Janeway: Sie ist der Captain der "Voyager" und hält sich auch im Delta-Quadranten an die Regeln der Sternenflotte. Für sie steht das Wohl ihrer Crew an oberster Stelle, aber manchmal ist sie bei der Auslegung der Sternenflottenregeln so genau, dass sie deswegen schon des öfteren die Möglichkeit einer schnelleren Heimreise verstreichen lies.

Chakotay: Er ist der Anführer der Maquis, die von der "Voyager" verfolgt wurden. Als beide Crews sich zusammenschlossen, wurde er der Erste Offizier. Er hilft Captain Janeway dabei Reibereien zwischen der Maquis- und der Sternenflottencrew zu vermeiden.

Tuvok: Tuvok ist ein Vulkanier und war ein Spion der Föderation auf dem Maquis-Schiff von Chakotay. Er hat auf der "Voyager" den Posten des Sicherheitschef inne.

Der Doktor: Der holographische Doktor der "Voyager" ist eigentlich nur ein Programm, dass im Notfall dem Schiffarzt helfen soll. Da der Bordarzt und das restliche medizinische Personal beim Flug in den Delta-Quadranten getötet werden, ist das MHN nun der reguläre Bordarzt der "Voyager".

Neelix: Neelix stößt im Delta-Quadranten zur Crew der "Voyager", da er ihnen wertvolle Informationen über diesen Teil des Weltalls liefern kann. Neelix kommt zusammen mit seiner Freundin Kes auf die "Voyager" und übernimmt die Pflichten des Kochs und des Moraloffiziers.

Tom Paris: Tom Paris kommt aus einer Strafkolonie der Föderation, da er für kurze Zeit beim Maquis war, an Bord der "Voyager". Er soll der "Voyager" helfen durch die Badlands zu kommen. Wegen Tapferkeit im Dienst befördert ihn Captain Janeway zum Lieutenant des Schiffs.

Harry Kim: Er kommt gerade frisch von der Sternenflotten-Akademie an Bord der "Voyager". Er ist das "Küken" der Mannschaft und noch etwas grün hinter den Ohren.

B'Elanna Torres: Sie kommt zusammen mit den anderen Maquis an Bord der "Voyager". Sie hat oft Schwierigkeiten mit ihrem Temperament, da sie eine Halb-Klingonin ist. Anfangs hat sie große Probleme sich an die Regeln der Sternenflotte zu halten, aber mit der Zeit lernt sie auch damit zurechtzukommen. Sie wird von Capt. Janeway nach einiger Zeit zur Chefingenieurin ernannt.

Kes: Kes stammt aus dem Volk der Ocampa, die nur eine Lebenserwartung von ca. 9 Jahren haben. Sie kommt zusammen mit ihrem Freund, dem Talaxianer Neelix, an Bord. Die entschließt sich dem Doktor in der Krankenstation zu helfen und wird schließlich seine Assistentin und seine Freundin.

Das Casting

Während das Casting der übrigen Mannschaft zügig vonstatten ging, erwies sich die Besetzung des weiblichen Captians als außerordentlich schwierig. Janeway musste laut Drehbuch über eine Reihe hervorragender Eigenschaften verfügen: Mutig, willensstark, intelligent und sehr entschlossen, aber auch verständnisvoll und warmherzig.

Während sowohl Kirk und Picard als auch Sisko keine "privaten" Beziehungen zu den Crewmitgliedern eingehen mussten (was nicht heißt, dass sie keine hatten), so muss Captain Janeway sowohl die Mutterrolle mimen als auch eine gute Freundin für die Crew darstellen. Sie durfte dabei aber nichts von ihrer Autorität verlieren.

Jeri Taylor und das Casting-Team ließen eine Unzahl von Bewerberinnen vorsprechen, die im Alter zwischen 30 und 60 Jahren waren. Unter ihnen war auch Kate Mulgrew, eine Darstellerin, die trotz zahlreicher Auftritte bislang eher unbekannt geblieben war.

Doch mitten in das laufende Casting hinein brach eine Sensation: Genevieve Bujold, Oscar-nominierte Spitzendarstellerin und SF-Interessierte aus Michael Crichtons "COMA" bekannt, bekundete Interesse an der Rolle. Ohne ein einziges Vorsprechen, geblendet vom "Star-Glamour" (Zitat: Taylor), bekam Genevieve Bujold die Rolle der Nicole Janeway.

Am ersten Tag verteilte sie am Set Rosen, doch schon nach einigen Tagen bröckelte die Maske des Stars und Bujold stellte sich als sehr introvertiert und launisch heraus. Sie hatte weder Kontakt zu den anderen Schauspielern noch zu Winrich Kolbe, dem Regisseur und die kurzfristigen Drehbuchänderungen machten ihr große Probleme. Dann eines Freitag morgens, als eine Szene mit Tim Russ auf dem Drehplan stand, ließ die Diva die Katze aus dem Sack.

Sie meinte, dass sie nicht die richtige für diese Rolle wäre und verschwand vom Set. Weder ihr Agent noch Winrich Kolbe konnten sie umstimmen und so wurde fieberhaft nach einer neuen Darstellerin der Captain Janeway gesucht.

Man zog die Kandidatinnen des Castings noch einmal in die engere Wahl und stieß auf Kate Mulgrew, die genügend Ausstrahlung für diese Rolle mitbrachte. Man lud sie zu Screentests ein und erkannte, dass sie die richtige Frau für diese Rolle war.

"Star Trek: Voyager" hatte einen neuen Captain: Kathryn Janeway. Über dieses Ereignis, welches für Aufruhr sorgte, berichtete das amerikanische TV Guide-Magazin im Oktober, 1994:

>>Genevieve Bujold flüchtet von der Brücke und lässt einen leeren Kommandantensessel zurück... Sie versuchte, in Galaxien vorzudringen, die nie ein "Star Trek"-Captain zuvor gesehen hatte - doch die Schauspielerin, die auf der Leinwand "Ann of the Thousand Days" spielte, blieb nur zwei Tage im Weltraum.

"Genevieve Bujold ist eine wunderbare Frau, aber ich glaube, sie hatte keine Ahnung, was es bedeutet, bei einer Fernsehserie zu arbeiten.", sagte der ausführende Produzent von Voyager, Rick Berman.

Die Oscar-nominierte Schauspielerin, der die Rolle von Captain Janeway ohne eine Anhörung zugeteilt wurde, wurde vom Großteil des Produktionsstabs von Voyager als eine "Prinzessin" beschrieben, die die Eile, die Drehbücher, die Kostüme, die Beleuchtung und den Regisseur hasste.

"Mitten in ihrem zweiten Tag verließ sie das Set", berichtet eine Quelle, "und niemand lief ihr nach." ... sagt Berman, dass Bujold es "gewöhnt ist Kinofilme zu machen, wo man pro Tag zwei Seiten des Drehbuchs durcharbeitet. Sie ist es gewöhnt Dialoge und Charaktere mit Autoren und Regisseuren zu diskutieren. Das Fernsehen ist eine völlig andere Welt."

Also warum hat man ihr das nicht erklärt BEVOR sie die Rolle annahm? Berman behauptet, dass habe er.

"Bevor Genevieve an Bord kam, hatte ich eine lange Unterhaltung mit ihr und schilderte ihr absichtlich alles ganz schrecklich. Wir diskutierten die Eile, die langen Arbeitszeiten, die Boten, die um 9 Uhr nachts mit neu überarbeiteten Drehbüchern an der Tür klingeln, die Regisseure, die mit jeder Episode wechseln.

Ich gab ihr eine Woche um darüber nachzudenken. Aber die Realität erkannte sie erst als sie zum Set kam. Es war sofort offensichtlich, dass sie einfach nicht richtig hierher passte." [...]<<

Wie oben schon angeführt, wurden die anderen Schauspieler schnell gefunden. Nur der Vollständigkeit halber soll gesagt werden, dass sich Robert Picardo zuerst für die Rolle des Neelix beworben hatte, weil er die Rolle des Doktors zu platt empfand. Da Ethan Phillips ihm vorgezogen wurde, weil dessen Gesicht besser in die Maske passte, hauchte Picardo dann doch der Figur des Doktors Leben ein.

Schwierigkeiten

Kaum eine andere Serie wurde von so vielen Anfangsschwierigkeiten geplagt wie "Voyager". Nicht nur unzuverlässige Darsteller, aber auch die Fans machten den Machern schwer zu schaffen, wie Rick Berman, der kurz vor einem Nervenzusammenbruch steht, in der amerikanischen TV Guide-Ausgabe am 14.08.1994 erzählt:

>>Rick Berman, der Bewacher, wenn nicht der Schlüssel zum "Star Trek"-Universum, seufzt wegen der Arbeitsanstrengungen, die die Arbeiten an "Star Trek: Voyager" ihm bereiten, eine Serie voll von Klatsch und Tratsch und Anspielungen bevor der erste Dreh überhaupt im Kasten ist.

"Die ganze Situation gerät außer Kontrolle", sagt er müde. "Alles was wir wollen ist eine gute TV-Serie zu machen". Das einzige Problem ist, die Leute werden es nicht sein lassen."

Als ausführender Produzent von "The Next Generation", "Deep Space Nine", und jetzt "Voyager", der dritten Spin-Off von Gene Roddenberrys Original-Serie, ist Berman schon lange gewöhnt an den intensiven Medien-Rummel und das strenge Auge der Fans, besonders nach dem Tod von Gene Roddenberry im Jahre 1991. Aber nichts bereitete ihn für den Feuersturm "Voyager" vor.

Die Serie, erschaffen und ausführend produziert von Berman, Michael Piller und Jeri Taylor, ist besonders kritisch in zwei Punkten: Es ist das Flagschiff auf dem neuen Network-Sender UPN und die erste Star Trek-Serie mit einem weiblichen Captain. Das Casting dieser Rolle, zuerst bekam Kinostar Genevieve Bujold die Rolle, die aber nach zwei Tagen der Produktion wieder ging und schließlich an Kate Mulgrew vergeben wurde, hatte zur Folge, dass die Produktion sich verzögerte, was bewirkt, dass Gerüchtehändler zur Höchstform aufliefen.

"Die Leute haben absichtlich nach Sachen Ausschau gehalten, über die sie Sachen erzählen können. Sie verbreiten dabei lächerliche und komplett falsche Informationen. Es ist ärgerlich, es ist beleidigend und es ist verletzend", sagt Berman.

Zu den Gerüchten, ob das Studio drauf bestand, dass ein Mann den Platz des Captains einnehmen sollte, sagt Berman:

"Das Studio bestand niemals drauf, dass der Captain ein Mann ist, es bestand nur darauf, dass wir unseren Geist offen halten sollten",

erklärt Berman, der sagte, dass er mehrere Männer und ebenso Hunderte von Frauen zwischen späten 30 und frühen 50 Jahren getestet habe.

Michael Piller zufolge erhebte Paramount bei bestimmten Schauspielerinnen Einspruch:

"In der früheren Phase (Bei der Talentsuche), hatten wir zwei weibliche Kandidatinnen, bei denen wir ein gutes Gefühl hatten, das Studio aber nicht."

Jeri Taylor fügt hinzu:

"Es ist hart den Captain zu suchen ohne Rücksicht auf das Geschlecht zu nehmen, weil wen immer wir auch nahmen, er würde im Schatten von Patrick Stewart stehen."

[...]

Wird es mit Voyager gut gehen? Bestimmt, zumindest auf Papier. Angesetzt für die Zeit wie die beiden Spin-Offs zuvor und die besten Aspekte der beiden kombiniert, nämlich den smarten, "Space Cowboy"-Geschmack von "Next Generation" und das strukturierte Psychodrama von "Deep Space Nine", die neue Serie wird auch von einem anderen intergalaktischen Klassiker Anleihen aufnehmen, "Lost in Space".

[...]<<

Nach einer Vorstellung der Charaktere schreibt das Magazin:

>>Und während diese zukünftigen Millionaire jetzt ihr Geld noch nicht sehen, sie spüren bereits jetzt schon Vorteile mit dem Star Trek-Logo:

"Ich bekomme gerade Fanmails und wird haben die erste Episode noch nicht einmal abgedreht",

lacht Phillips, der Voyager als ein Geschenk des Himmels betrachtet.

"Wenn alles gut geht und sie mich behalten, ist es eine Art Sicherheit, die du nicht oft als Schauspieler bekommst. Aber jetzt behalte ich lieber doch erst mal mein 1980 Honda mit 150 000 Meilen."

Picardo, der schon dazu eingeladen wurde, bei vielen Sci-Fi Conventions vorzusprechen, bereitet sich gerade auf die Fragen der "Superhirne" Trekker vor.

"Ich bin mir sicher, dass es nur eine Frage der Zeit ist", sagt der Schauspieler, "bevor ich gebeten werde, die kosmische Verbindung zwischen Picard und Picardo zu betrachten".<<

Das Feedback

Die Ausstrahlung am 16.01.1995 war ein gigantischer Erfolg. Nicht nur, dass Paramount soviel Vertrauen hatte, seinen hauseigenen Sender UPN mit dem Pilotfilm zu "Voyager" zu starten, aber auch, dass dieser Sender mit "Voyager" einen Erfolg erzielte, der unglaublich ist: Sage und schreibe 13.0 Millionen Haushalte bei einem Marktanteil von 19% vermochte "Voyager" zu verbuchen und der Sender landete damit auf Anhieb auf Platz 1.

Die Serie stand plötzlich in einem noch größeren Rampenlicht, das allerdings ziemlich bald erlosch, was wir in dem Teil "Resümee: 1. Staffel" behandeln werden.

So gut die Quoten waren, so schlecht reagierten die Fans und Kritiker. Doch statt wirklich auf die Fehler der Serie einzugehen, kritisierten diese sogenannten "Kritiker" und größtenteils die Fans die Frisur und Stimme von Janeway, die sie lächerlicherweise mit einer Gouvernante verglichen.

Aber auch sonst scheinen sich diese nicht für die Serie interessieren, sondern gingen auf "Star Trek" allgemein ein. Plötzlich schweifen alle von Voyager ab und kritisieren "Paramount" als Geldmaschine, die nur versuche, mit der "billig produzierten Voyager" schnell Geld zu machen.

Dies ist insofern lächerlich, als dass Voyager eine der am aufwendigsten produzierten SF-Serien aller Zeiten ist. Mit einem Budget von weit über einer Million Dollar für jede einzelne Episode wäre es also absurd sie als "billig" zu bezeichnen.

Warum die Fans und Kritiker die Serie so verrissen, liegt auf der Hand: Durch den enormen Erfolg des Pilotfilms, den der neue Sender UPN mit "Voyager" feiern konnte, wurden andere etablierte Sender neidisch und gingen so mit den Verrissen in die Offensive.

Aber auch viele "Star Trek"-Fans waren dabei. Denn, wenn man die "Deep Space Nine"-Fans betrachtet, die nun befürchten, ihre weniger erfolgreiche Serie zu diesem Zeitpunkt könne nun bald ein Schattendasein fristen oder gar das Zeitliche segnen.

Auch "The Next Generation"-Fans, deren Serie gerade abgelaufen war und nun das Konzept von Voyager als Diebstahl (was teilweise auch stimmt) auffassen, fühlten sich berufen, Voyager gnadenlos zu verreißen.

Das Ergebnis war eine von den Quoten her nur akzeptable erste Staffel, auf die wir in dem Teil "Resümee: 1. Staffel" noch zu sprechen kommen werden.

Abgerundet wird dieser Focus nun mit einem Interview mit Chakotay-Darsteller Robert Beltran, der in letzter Zeit für Schlagzeilen wegen seiner negativen Kritiken zu der Serie sorgte, aber in diesem frühen Interview von 1995 scheint er die Serie zu mögen:

Daily News L.A. Life berichtet am 03.04.1995:

>>Robert Beltran war nie ein Sciencefiction-Liebhaber gewesen, in der Tat ist der Film "2001: Odyssee im Weltraum" von 1968 der einzige Sciencefiction-Film, den er je gemocht hat.

Er findet die meisten TV- und große Sciencefiction-Angebote trocken und geistlos. Dann wurde er gebeten für die Rolle des Chakotay in "Star Trek: Voyager" vorzusprechen.

"Ich begann ein wenig Nachforschungen zu betreiben, schaute mir "Next Generation", "Deep Space Nine", und sogar die Original "Star Trek"-Serie an, sagte der liebenswerte, sanftsprechende Schauspieler in seinem Raum auf dem "Voyager"-Set.

"Das Schreiben ist bei allen Programmen eine harte Sache, aber ich fand, dass das Geschriebene der aufgezählten Shows hochqualitativ sind. Ich wusste, dass viele der Leute auch an der "Voyager"-Serie beteiligt sein würden.

Daher wurde ich gespannter auf die Show und zu der Zeit bekam ich die Rolle. Ich wusste, dass ich die richtige Entscheidung traf und jetzt bin ich mir völlig sicher, die richtige Entscheidung getroffen zu haben."

[...]

Beltran, der 36 Jahre alt und alleinstehend ist, berichtet, dass er das Arbeiten mit den Co-Stars und das Lernen, das legendäre und komplizierte "Technobabble" von "Star Trek" in den Griff zu bekommen, genießt.

Er sagte, dass er sich keine Sorgen über das intensive Rampenlicht, in das er seit dem Januar-Debüt miteinbezogen wurde, macht. Was wichtiger ist, sagte der mexikanisch-amerikanische Schauspieler, ist Chakotay mit einer Art Stolz zu füllen um so das amerikanisch-indianische Erbe des Charakters hervorzuheben.

"Ich nehme die Verantwortung sehr ernst weil ich meine eigenen heimischen Wurzeln sehr ernst nehme.", erklärte er.

"Ich denke, dass sogar vollblütige Amerikaner sehen können, dass dieser Schauspieler Chakotay darstellt und wissen, dass ich mich nicht sehr anstrengen muss um diesen Charakter darzustellen weil er in mir ist."

[...]

Zurück zu "Voyager" meinte Beltran, dass die Show den Erwartungen gerecht wurde und dass es ein bis jetzt reichhaltiges Erlebnis war.

"Gewöhnlich, wenn ich im TV arbeite", geht es sehr schnell nach unten, aber "Voyager" tut es nicht,

sagte er.

"Das Teil scheint zu halten und ich freue mich zur Arbeit zu kommen, mich mit dem Drehbuch auseinanderzusetzen und mehr über Chakotay zu lernen".

"Es ist herausfordernd und lustig".<<

Artikel geschrieben von Shen Li (sl); aktualisiert am 24.12.2005