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"Die Macher" ("Goodbye Voyager", Teil 4)

Von der gesamten Redaktion

Im dieswöchigen Teil unserer 30teiligen Focusserie stellen wir Ihnen die Macher von Voyager vor.

1995, das war das Jahr, wo Voyager, die 4. "Star Trek"-Serie in die unendlichen Weiten des Weltraums startete. 3 altbekannte Produzenten von "The Next Generation" entwickelten die Serie: Rick Berman, Michael Piller und Jeri Taylor.

Bis zu der 3. Staffel waren diese drei auch die ausführenden Produzenten, bis Jeri Taylor beschloss, ab der dritten Staffel etwas mehr Humor und Action in die Serie zu integrieren, was nicht der Vorstellung von Michael Piller entsprach, weshalb er die Serie verließ.

Michael Piller ist berühmt für seine Charakterepisoden, er sagt selber, dass er kein Fan von Action-Episoden ist, sondern tiefgründige Charakterepisoden viel lieber den Vortritt gibt.

Von nun an führen Rick Berman und Jeri Taylor die Serie durch die 3. und 4. Staffel, wobei Rick Berman sich eher mit "Deep Space Nine" beschäftigte und Jeri Taylor die Arbeiten an Voyager überließ.

Unter ihrer Leitung blühte Voyager auf, besonders deutlich war dies in der 4. Staffel zu sehen, wo sie Brannon Braga mehr Freiheiten überließ. Jeri Taylor versteht es wie kein anderer Autor, Charaktere zu definieren und sie glaubwürdig darzustellen.

Ihr ist die Entwicklung von Janeway und Seven zuzuschreiben. Jedoch versagte sie völlig bei Kes, weshalb die Darstellerin Jennifer Lien zu Anfang der 4. Staffel auch entlassen wurde, weil die Autoren mit diesem Charakter in einer Nische steckten. Auch versagte Jeri Taylor, sobald es um Action-Elemente in einer Episode ging, hier ist Brannon Braga unschlagbar. Daher wirkte die 4. Staffel wie aus einem Guss und konnte mit Action-Episoden aufwarten, die jedoch nie banal wirkten, wie "Skorpion, Teil 2" oder "Das Tötungsspiel". Hier haben sich die beiden Autoren prima ergänzt.

Die 4. Staffel sollte jedoch auch Jeri Taylors letztes Jahr werden, denn sie wollte sich wieder dem Schreiben widmen, weshalb sie die Serie verließ und Brannon Braga zum Ausführenden Produzenten der Serie beförderte.

Dieser zeigte dann mit der 5. Staffel eine gelungene Episode nach der anderen. Mehr Action, mehr Dramatik, mehr Humor, eine temporeichere Umsetzung und frische neue Ideen machten die 5. Staffel zu der besten der Serie.

Was Brannon Braga jedoch leider nicht drauf hat, das sind mitreißende und tiefgründige Charakterepisoden, wie wir sie von Jeri Taylor geboten bekamen, man erinnere sich nur an "Jäger" aus der 4. Staffel. Auch ist es ihr zu verdanken, dass aus den Hirogen eine der interessantesten Gegner der Serie wurden.

Die 6. Staffel verfolgt den Erfolgskurs der 5. Staffel und mit den wachsenden Arbeiten an der fünften "Star Trek"-Serie, beschließt Brannon Braga die Serie aufzugeben und die Leitung Kenneth Biller zu überlassen, der von nun an die 7. Und letzte Staffel von Voyager in seine Hände nimmt. Es wird interessant zu sehen sein, wie sich die Serie unter seiner Leitung noch entwickeln wird.

Jeri Taylor

Jeri Taylor wurde 1964 geboren. Sie studierte Englisch an der Indiana Universtity und an der Californian State University und hat 2 Abschlüsse. Für ihre Arbeit wurde sie auch schon mehrmals für einen Emmy Award nominiert. Sie schrieb 1991 das Buch "TNG - Die Zusammenkunft", 1996 "Voyager - Mosaik" und 1997 zusammen mit M.J. Friedman das zur "Voyager"-Episode "Tag der Ehre".

Jeri kam 1990 als (ausführende) Produzentin zu TNG und wusste noch gar nichts über "Star Trek". Sie musste sich also alle schon ausgestrahlten Folgen von TNG und alle "Star Trek"-Filme anschauen. Aber sie hatte im Gegensatz zu Michael Piller schon eine ganze Menge Erfahrung, da sie schon Serien wie "Quincy", "Blue Thunder", "Magnum P.I.", "In the heat of the night" und "Jake and the Fatman" produziert hatte.

Jeri beteiligte sich auch an dem Drehbuch des von CBS produzierten Film "A place to call home". Als TNG fertig war, entwickelten Rick Berman, Michael Piller und sie "Star Trek - Voyager".

Am Anfang der 3. "Voyager"-Staffel gab es Streit zwischen Jeri und Michael Piller. Der Grund war, dass Jeri der Meinung war, dass die dunklen Untertöne der Serie gedämpft werden müssten und man statt dessen eher in die Richtung der actionbetonten Unterhaltung gehen sollte.

Jeri gewann den Streit, da es um die Einschaltquoten ging. Aber sie stieg dann nach der 5. Staffel als ausführende Produzentin aus und seitdem wird sie in den Credits als "Creative Consultant" aufgeführt.

Michael Piller

Er war ausführender Produzent, Schreiber bei den 3 neueren Star Trek Serien und ist (Mit-) Erschaffer von DS9 und Voyager - Michael Piller. Wer aber ist dieser Mann, der zusammen mit vielen anderen hinter dem Phänomen "Star Trek" steckt?

Michael Piller wurde am 30. Mai 1948 in Rochester, New York, USA, geboren. Er ging in New York zur Schule und belegte danach einen Kurs für "Kreatives Schreiben". Der Professor dieses Kurses sagte jedem: "Es gibt dort draußen genügend schlechte Schreiber. Man braucht nicht noch mehr."

Piller denkt, dass der Professor sein Geschriebenes zerreißen und ihm das Herz zerbrechen würde. Dieser Professor drängte ihn schließlich in den Journalismus, wo Michael zwei Emmys für seine Arbeit als Newsproduzent bekam. Er ging für einige Jahre zurück nach New York, bevor er eine "Chorus Line" Show sah und sich entschied, seiner Schreiblaufbahn nachzugehen.

Ursprünglich als Zensor für CBS kam er in den späten Siebzigern nach Los Angeles zurück. Dann begann er schließlich damit, Drehbücher für TV-Serien wie "Simon & Simon" und "Cagney & Lacey" zu schreiben, bevor er Produzent für "Simon & Simon" wurde.

Er bahnte sich seinen Weg durch die Reihen von Produzenten und sprang von Serie zu Serie, bevor er von seinem langjährigen Freund Maurice Hurley angerufen wurde, der zu der Zeit Episoden für "Star Trek: The Next Generation" schrieb und produzierte. Michael schrieb einige Episoden für die dritte Season (1989/90), bevor er ausführender Produzent wurde.

Statt der alten Sciencefiction-Formel, die für die Original-Serie verwendet wurde, machte er TNG mehr über die Charaktere und weniger über die Technik der Zukunft.

1992 entschieden sich Piller und Rick Berman, der ebenfalls ausführender Produzent war, eine neue Serie zu erschaffen, die auf dem "Star Trek"-Universum basieren sollte. So wurde "Star Trek: Deep Space Nine" 1993 kreiert. Piller überwachte das Schreiben, Casting, Budget etc. für 2 Seasons, bevor Paramount ihn erneut damit beauftragte, nach dem Ende von TNG 1994 eine neue Serie zu erschaffen.

"Star Trek: Voyager" wurde 1995 als Flaggschiff für das neue United Paramount Network (UPN) in das Fernseh-Universum geboren und ist es seitdem geblieben. Piller verließ Voyager 1996, nachdem er 9 Jahre im "Star Trek"-Reich gearbeitet hatte. Er kreierte den unglücklichen, aber von den Kritikern hoch gelobten Western für UPN mit Namen "Legend" (1995) mit den Schauspielern Richard Dean Anderson und John de Lancie.

Ebenfalls 1996 verkaufte Piller erfolgreich sein erstes Spielfilm-Drehbuch, betitelt "Oversight" (1998). Sydney Pollak wurde engagiert, um Regie zu führen, und der Film erschien 1998. Piller war ebenfalls beim 9. "Star Trek"-Kinofilm, " Der Aufstand" ("Insurrection") als Drehbuchautor und Produzent dabei.

Piller ist ein riesiger Baseballfan. Es hat über zweihunderttausend Baseball-Karten. Man kann sein Interesse an Baseball bei Captain Benjamin Sisko (DS9) sehen. Ihm gefällt sein Job vollkommen, obwohl es manchmal sehr stressig wird.

Rick Berman

Der Emmy-Gewinner und Produzent Rick Berman ist Co-Kreator und Executive Producer von United Paramount Network, kurz UPN, für die Fernsehserie "Star Trek: Voyager". Voher produzierte er "ST:TNG" und "DS9". Er war auch Produzent und Co-Story Writer von "Star Trek" 7, 8 und 9.

Berman überwachte die Produktion von "ST:TNG" seit anfang 1987, als Executive Producer. Unter seiner Führung wurde "ST:TNG" als erste syndizierte Serie in der Geschichte für einen Emmy nominiert in der Kategorie: "Hervorragendes Drama".

Im Ganzen gewann die Serie 16 Emmys und mit 55 Emmy- Nominierungen war TNG eine der meist nominierten Serien für "Hervorragendes Drama" in der Fernsehgeschichte.

Berman kam 1984 zur Paramount Familie als Programmüberwacher für "Cheers", "Family Ties" und "Webster". Innerhalb eines Jahres wurde er zum Executive Direktor für dramatische Programme befördert. Er überwachte die Entwicklung von Fernsehfilmen, Miniserien und das epische Werk "Space", Warllenbergs "A hero's story" und ABC's Quotenrenner "Mac Gyver".

1986 wurde Rick Berman zum Vize-Präsident befördert, dessen Job es weiterhin war, die Entwicklung der Filme und Serien zu überwachen.

1987 wurde er von Gene Roddenberry ausgewählt ihm bei der Entwicklung von "ST:TNG" zu helfen. 1991, nach Gene Roddenberrys Tod, übernahm er die Leitung von "Star Trek". Bevor er zu Paramount kam, war er "Director of dramatic development" bei Warner bros. Television.

Er war ein unabhängiger Produzent von mehreren Projekten zwischen 1982-1984 und "What on Earth", eine Informationssendung auf HBO.

1977-1982 war Rick Berman Produzent von "The Big Blue Marble", für die er einen Emmy für die beste Kinderserie bekam.

Brannon Braga

Brannon Braga ist ein sehr bekannter Autor von "Star Trek", er verfasste mehr als 50 Drehbücher, u. a. das Drehbuch des Finale von "The Next Generation": "Gestern, Heute, Morgen".

Auch verfasste er die Drehbücher zu "Star Trek 7: Treffen der Generationen" und "Star Trek 8: Der erste Kontakt".

Er kam 1990 zu "The Next Generation", als er den "Academy of Television Arts & Sciences Writing Internship" erhielt. Sein Drehbuch zu dem Finale von TNG wurde mit einem Hugo Award ausgezeichnet, was zweifelsohne ein Höhepunkt seiner Karriere war.

Seit 1995 arbeitet er bei Voyager. 1998 dann als Ausführender Produzent und verfasst zusammen mit Rick Berman gerade das Drehbuch zu der fünften "Star Trek"-Serie.

Brannon Braga ist in Bozeman, Montana, USA, geboren und machte seinen Abschluss an der Attended Kent State University. Er lernte 1997 Jeri Ryan kennen, die Seven of Nine auf der Voyager spielt und ist mit ihr fest liiert.

Der bisher größte Glanzpunkt seiner Karriere ist zweifelsohne die Mitarbeit bei "Mission: Impossible 2", bei dem er die Story verfasste.

Unter seiner Leitung blühte Voyager auf. Zusammen mit Joe Menosky schrieb er alle Voyager-Doppelteiler außer "Der Kampf ums Dasein, Teil 1 und 2". Sein ungewöhnlicher Schreibstil, bei dem die Optik ebenfalls stimmen muss und Logik aber oft auf der Strecke bleibt, findet jedoch nicht bei allen Einklang. Nichtsdestotrotz ist es er, der in die Serie frischen neuen Wind brachte.

Im nächsten Teil unserer "Goodbye Voyager"-Focusserie starten wir die Serie über die einzelnen Charaktere und ihre Darsteller.

Artikel geschrieben von der gesamten Redaktion (STVC); aktualisiert am 29.10.2004