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"Chakotay/Beltran" ("Goodbye Voyager", Teil 6)

Von Alexandra Wenk

Im dieswöchigen Teil unserer Focusserie stellen wir Ihnen Chakotay und Beltran vor.

Chakotay

Chakotays Familie ist amerikanisch-indianischer Abstammung und sein Stamm, das zu den Mayas gehörende Kautschukbaumvolk, hat die Erde verlassen, um sich auf einem Planeten nahe der Cardassianischen Grenze niederzulassen. Dort wird Chakotay im Jahre 2335 als Sohn des Kolopak geboren.

Als Chakotay noch ein Teenager ist, wird er von seinem Vater Kolopak dazu gezwungen, an einer Expedition nach Mittelamerika teilzunehmen. Sie wollen versuchen, die Kautschukbaumleute zu finden. Diese Leute haben mit Chakotays Stamm eines gemeinsam: sie glauben, dass uralte mythische Figuren, die sog. Himmelsgeistern, sie in das heilige Land führen.

Im Gegensatz zu den Leuten aus Chakotays Stamm, bleiben die Kautschukbaumleute jedoch auf der Erde und behalten ihre primitive Lebensart bei.

Sein Vater will Chakotay mit dieser Reise sicherlich eine Freude machen, doch sein Sohn hasst dieses Erlebnis. Er nutzt diesen Ausflug um seinem Vater mitzuteilen, dass er auf die Sternenflotten-Akademie gehen wird.

Kolopak wird durch diese Entscheidung schwer enttäuscht. Er glaubt, dass dies darauf zurückzuführen sei, dass Chakotay eine Steißgeburt war und die Geister ihn "widerspenstig" gemacht haben. Kolopak erzählt seinem Sohn außerdem, dass er nie ganz in dieses neue Leben passen wird. Er glaubt auch, dass Chakotay ohne seine geistigen Führer nie seinen Weg finden wird. Trotzdem ist es Chakotay, der zuerst die Spuren der Kautschukbaumleute findet, als er das CHAH-mooz-ee Symbol erblickt.

Die Entscheidung zur Sternenflotte zu gehen, entzweit Vater und Sohn für einige Jahre. Als Kolopak im Kampf gegen die Cardassianer stirbt, zweifelt Chakotay seinen Glauben an. Er kehrt der Sternenflotte den Rücken zu, bemalt sein Gesicht mit dem gleichen Muster wie sein Vater und schließt sich dem Maquis an.

Er sieht sich während seiner Zeit als Maquis nie als ein Rebell, sondern als ein Freiheitskämpfer an. Das Muster eines typischen Maquis passt auch auf Chakotay zu: er hat auf seiner Heimatwelt nie ein wirkliches Zuhause gefunden und auch in der Sternenflotte will sich dieses Gefühl nicht einstellen. Er kann beim Maquis ein Rebell sein und sich nach dem richten, was er für eine wichtige Aufgabe hält. Er ist ein eher gelassener Kommandant.

Aber wer meint, dass er sich nicht durchsetzen kann, ist auf dem falschen Gleis. Er setzt seine Autorität auch ab und an durch ein paar Schläge durch. Als er mit seinem 39 Jahre alten Maquis-Schiff gegen die Cardassianer kämpft, wirkt er gelassen. Durch seinen Führungsstil gewinnt er die Loyalität seiner Crew. Aber er vertraut seinen Leuten bedingungslos und beurteilt sie nach den Taten, die sie in der Gegenwart vollbracht haben und nicht nach ihrer Vergangenheit.

So bietet sich Spionen ein leichtes Ziel. Für Chakotay ist es eine Überraschung, als er erfährt, dass Tuvok ein Spion der Föderation ist und dass Seska eine cardassianische Spionin ist. Aber er wird dadurch nicht entmutigt, vielmehr verbucht er dies als eine Lebenserfahrung. Auf der Voyager macht Chakotay Tuvok nie einen Vorwurf. Er fragt ihn sogar nach Seskas Flucht, ob ein Mangel in seiner Persönlichkeit dafür verantwortlich sei, dass sich auf seinem Schiff gleich 2 Spione befunden haben.

Schlimm an dieser ganzen Angelegenheit ist für Chakotay, dass er mit Seska einmal eine Affäre hatte. Als sich die Beiden treffen, verbindet sie ein gemeinsames Ziel: der Kampf gegen die Cardassianer. Dies schafft schon eine Vertrautheit zwischen ihnen. Mit der Zeit entwickelt sich daraus eine gegenseitige Anziehung. Zwischen dem älteren, ruhigen, erfahrenen Chakotay und der jungen, hübschen und cleveren Seska entwickelt sich eine Beziehung.

Chakotay weiß zu diesem Zeitpunkt noch nicht, dass die hübsche Bajoranerin in Wirklichkeit eine umoperierte Cardassianerin ist. Die Beziehung funktioniert, obwohl Chakotay und Seska unterschiedlicher eigentlich nicht sein könnten. Ihre Beziehung ist so tief, dass Chakotay ihr sogar von seinem Tiergeist erzählt. Sie erkennen aber, dass eine langfristige Beziehung aufgrund ihrer Unterschiede nicht funktionieren würde. Sie bleiben aber Freunde.

Deshalb ist es für Chakotay auch so schlimm, als er erfährt, dass ausgerechnet Seska eine cardassianische Spionin ist. Seska versteht es, Chakotay auch nach ihrer Flucht von der Voyager zu manipulieren. Sie bringt ihn dazu, sie und ihren neuen Geliebten, den Kazon Maje Jal Culluh, entgegen einem Befehl von Captain Janeway zu verfolgen. Er wird von ihnen gefangengenommen und Seska entnimmt ihm eine DNS-Probe, mit der sie sich angeblich schwängert.

Damit hat Seska Chakotay wieder in der Hand, auch wenn die DNS gegen seinen Willen entnommen wurde, fühlt er sich für das Kind verantwortlich. Seska benutzt das Kind um die Voyager in eine Falle zu locken. Der Plan scheint aufzugehen, aber die Crew kann ihr Schiff zurückerobern. Dabei findet Seska den Tod.

Chakotay erfährt, dass das Kind nicht von ihm ist, sondern von Culluh ist. Obwohl sie ihn schlimm behandelt hat, hat es den Anschein, dass Chakotay noch immer etwas betrübt über ihren Tod ist.

Eine andere Beziehung, die für Chakotay wichtig ist, ist die zu Captain Janeway. Diese ist geprägt von beidseitigem Vertrauen und Respekt. Das ist sehr erfreulich, da Chakotay dem Captain damit beweist, dass ihre Entscheidung, ihn zum Ersten Offizier zu ernennen, nicht falsch war. Chakotay hat keine Angst dem Captain seine Meinung zu sagen, diese Meinungsverschiedenheiten werden in der Regel sachlich diskutiert.

Gerade bei ihren Streitereien kommen ihre verschiedenen Persönlichkeiten und Lebensanschauungen heraus. Janeway will jedes Problem wissenschaftlich lösen und glaubt, dass alles erklärt werden kann. Im Gegensatz dazu glaubt Chakotay daran, dass man das Leben auch auf eine spirituelle Weise angehen sollte und es Dinge gibt, die man nicht erklären kann. Aber die Beiden profitieren von ihrer gegenseitigen Anschauung des Universums.

So macht Chakotay Janeway mit ihrem spirituellen Führer vertraut und Janeway bringt ihm bei, dass er sich nicht immer so in sich zurückziehen soll und sich auch auf sie und die andren Crew-Mitgliedern verlassen kann. Chakotay steht zu seinem Captain und erklärt den Maquisarden, dass sie die Befehle des Sternenflotten-Captains befolgen sollen.

Janeway ist von Chakotay enttäuscht, als er einfach so losfliegt um Seska zu verfolgen. Aber ihrer Beziehung schadet dies nicht auf lange Sicht. Als die Beiden einmal an einem Virus erkranken und alleine auf einem Planeten zurückbleiben, kommen sie sich näher.

Während Chakotay sich auf das Leben auf dem Planeten einstellt, will Janeway nicht aufhören nach einem Heilmittel für ihre Krankheit zu suchen. Dieses Ereignis trägt auch zu der sich über Jahre hinweg entwickelten tiefen Freundschaft bei.

Chakotay ist durch die Kombination von Sternenflotten-Ausbildung und Maquis-Erfahrung ein ungewöhnlicher erster Offizier. Chakotay erwartet, wie alle Befehlshaber, dass seine Befehle ausgeführt werden. Sein Vertrauen in seine Crew ist eine Grundzutat für seinen Kommandostil. Er wendet auch noch auf der Voyager die Prügelstrafen aus seiner Maquis-Zeit an. Aber dies tut er nur, wenn sich ein Maquis als Unruhestifter entpuppt.

Chakotay reagiert verärgert, als Tom Paris, der eine Zeitlang mal ein Maquis war, zu spät zum Dienst kommt und seine Uniform vernachlässigt. Chakotay weiß nicht, dass dies zu einem Plan gehört um einen Kazon-Kollaborateur auf der Voyager zu entlarven. Für ihn ist die Disziplin der Crew sehr wichtig. Sein intuitiver Maquis-Stil hilft der Voyager im gefährlichen Delta-Quadranten.

Chakotay besitzt die Fähigkeit Strukturen und Lösungen zu erkennen wo Andere nichts sehen. Diese Fähigkeit beruht vielleicht zum Teil auf seiner spirituellen Sicht der Dinge im Universum. Er trifft seine Entscheidungen eher aus dem Bauch heraus als nach dem Regelwerk der Sternenflotte.

Entgegen dem klassischen Sterneflotten-Offizier, der gerne eine Distanz zwischen sich und der Crew hat, sind für Chakotay die Mitglieder der Voyager Freunde. Auch Janeway sieht ein, dass er der Crew näher steht als sie selber.

Obwohl er sich von Janeway in seinem Führungsstil unterscheidet, ist es auch seine oberste Priorität die Crew nach Hause zu bringen.

Robert Adame Beltran

Robert Adame Beltran wurde am 19. November 1953 in Bakersfield in Kalifornien geboren. Er ist mexikanisch-indianischer Abstammung und das siebte von zehn Kindern (einer von acht Brüdern). Während seines Jurastudiums kommt er zum ersten Mal mit der Schauspielerei in Berührung und beendet sein Studium an der kalifornischen Fresno Universität mit einem Abschluss in theatraler Kunst; doch schon während seiner Studienjahre nimmt er an zahlreichen Theateraufführungen teil.

Robert Beltran lässt sich dann in Los Angeles nieder, wo er bald sein erstes Filmangebot für "Zoot Suit" (1981) erhält, dem in den darauffolgenden Jahren zahlreiche Mitwirkungen in Film und Fernsehen folgen. So spielt er in Filmen wie Paul Bartels "Eating Raoul" und "Scenes from the Class Struggle in Beverly Hills", aber auch in Actionfilmen wie "McQuade der Wolf" mit Chuck Norris oder politischen Dramen wie "Latino" und "Managua". Auch wirkte er vor Voyager schon in anderen Fernsehserien wie "Models Inc." und "Veronica Clare" mit, und man sah ihn auch in Gastrollen in "Miami Vice", "Lois und Clark" oder "Mord war ihr Hobby".

Beltrans Hobbys sind die Musik (er schätzt verschiedene Musikrichtungen, vor allem aber klassische Musik und spielt auch selbst Gitarre) sowie die Literatur (am liebsten liest er Biographien und historische Bücher). Seine größte Leidenschaft aber bleibt - trotz seiner Filmkarriere - das Theater. Er spielt in verschiedenen Aufführungen des berühmten Theaters El Teatro Campesino von Luis Valdez und ist Mitbegründer und Vizedirektor der East Los Angeles Classic Theater Group.

Während des California Shakespeare Festivals spielte er in "A Midsummer Night's Dream", "Hamlet" und "King Henry IV".

Seit Beltran in "Star Trek: Voyager" den Commander Chakotay verkörpert, hat er leider viel weniger Zeit für das Theater. Diese Fernsehrolle hat ihn allerdings weit über die Grenzen der USA hinaus bekannt gemacht und ihm eine Auszeichnung eingebracht, den Nosotros Golden Eagle Award des Jahres 1997, der an den besten Schauspieler lateinamerikanischer Herkunft in einer Fernsehserie verliehen wird.

Robert Beltran unterstützt die gemeinnützige National Down Syndrome Society, die Familien mit an Down-Syndrom (Trisomie 21) erkrankten Kindern unter die Arme greift. Dieses Engagement liegt Robert sehr am Herzen, da sein eigener jüngster Bruder an dieser Erkrankung leidet.

Aus diesem Grund organisiert er jedes Jahr im Herbst in Los Angeles den GALAXY BALL, eine Veranstaltung zu Gunsten der "Down Syndrome Association of Los Angeles", an dem auch zahlreiche seiner Schauspielerkollegen von "Voyager" und anderen "Star Trek"-Serien teilnehmen.

Im nächsten Teil unserer "Goodbye Voyager"-Focusserie sehen Sie den dritten Teil unserer 10teiligen Unterserie über die Charaktere und Darsteller- nächstes Mal dann mit Tuvok und Russ.

Artikel geschrieben von Alexandra Wenk (aw); aktualisiert am 29.10.2004