"Deep Space 9" 2000
Autor: Alexandra Wenk

Dieses Jahr war ein trauriges für viele DS9-Fans, denn die letzte Staffel ihrer Lieblingsserie lief im deutschen Fernsehen. Zum letzten Mal konnte man seine Lieblingscharaktere sehen - mit ihnen leiden, sich mit ihnen freuen oder mit ihnen mitfiebern. Aus diesem Anlaß lasse ich in diesem Artikel noch einmal die ganze 7. Staffel Revue passieren.

Inhalt:

Die Staffel begann mit der Folge "Das Gesicht im Sand" (Ep. 151), in welcher wir einen durch den Tod seiner Freundin Jadzia Dax niedergeschlagenen Benjamin Sisko erleben. Auch für die Bajoraner gibt es keine guten Nachrichten: das Wurmloch ist verschlossen und sie sind von den Propheten abgeschnitten. Kira hat Probleme mit den Romulanern und versucht ihren Glauben nicht zu verlieren. Benjamin erfährt, dass seine Mutter eine Prophetin war und er macht sich auf die Suche nach dem Drehkörper des Abgesandten. Dabei hilft ihm Ezri Dax - die neue (unfreiwillige) Wirtin des Dax-Symbionten.

Die zweite Folge "Schatten und Symbole" (Ep. 152) führt die Handlungsstränge der ersten Folge weiter. Benjamin gelingt es mit Hilfe des Drehkörpers das Wurmloch wieder zu öffnen. Kira errichtet eine Blockade gegen die Romulaner. Worf, Miles, Julian und Quark schlagen eine Schlacht in Jadzias Namen um ihr damit den Weg ins "Sto'Vo'Kor" zu ebnen. Die Folge endet mit der Ankunft Siskos und Ezris auf der Station.

Ein Teil der Folgen der ersten Hälfte der Staffel konzentriert sich auf die neue Figur Ezri Dax. So muss sie sich in "Nachempfindung" (Ep. 153) um einen klaustrophobischen Garak kümmern und entscheiden, ob sie auf der Station bleiben will. Was sie schließlich mit Worf Einverständnis auch tut. In der Folge "Die verlorene Tochter" (Ep. 161) lernen wir Ezris Familie kennen und damit auch einige düstere Geheimnisse, die diese Familie umgeben. Wir erleben eine Ezri, die nicht so recht weiß, wie sie sich gegenüber ihrer Familie verhalten soll.

"Freies Schussfeld" (Ep. 163) heißt es für Ezri, als es darum geht auf der Station einen Mörder zu fassen. Dabei muss ihr ausgerechnet Joran (Sie erinnern sich doch noch sicher an diesen verrückten Wirt von Dax, der jemanden umbrachte) helfen. Doch mit seiner Hilfe findet die junge Frau den Killer, der sich als Vulkanier entpuppt. Wir erleben in vielen Folgen noch, wie die junge Frau damit zurechtkommt auf DS9 zu leben. Dabei hat sie es nicht immer einfach - vor allem mit Worf.

Um die düstere Kriegsatmosphäre etwas aufzulockern, bot die 7. Staffel zwei lustigere Folgen: "Wettkampf in der Holosuite" (Ep. 154), in welcher die Crew von DS9 ein Baseballspiel gegen eine vulkanische Mannschaft austrägt, da der Captain der vulkanischen Mannschaft ein alter Rivale des Captains ist, versucht die Crew alles um zu gewinnen. Aber leider ist sie den Vulkaniern unterlegen.

Die zweite Folge, die dem Zuschauer etwas Erheiterung bot, ist "Badda-Bing Badda-Bang" (Ep. 165). Die Crew versucht ihrem guten Freund Vic Fontaine zu helfen, da ein Krimineller sein Lokal übernommen hat. Mit einem verrücktem Plan gelingt es ihnen auch.

Als seine genetisch verbesserten Freunde Dr. Bashir besuchen, muss er sich um "Sarina" (Ep. 155) kümmern. Er schafft es Sarina die Fähigkeit zum Sprechen zu geben und damit beginnt für sie ein neues Leben. Während der Doktor ihr hilft, sich zurechtzufinden, verliebt er sich in sie. Doch da Sarina nicht weiß wie sie damit umgehen soll, verlässt sie die Station.

In der nachfolgenden Episode "Verrat, Glaube und gewaltiger Fluss" (Ep. 156) spielen Weyoun und Odo die Hauptrollen. Weyoun will überlaufen. Aber es stellt sich heraus, dass dieser Weyoun ein fehlerhafter Klon ist und eliminiert werden soll. Um Odos Leben zu retten, begibt er sich wieder in die Hand des Dominion.

"Der Dahar-Meister" (Ep. 157) bescherte den Zuschauern ein Wiedersehen mit Kor. Der alte Klingone wünscht sich nichts mehr als ein Held zu sterben. Obwohl sich bald herausstellt, dass Kor nicht mehr alle Tassen im Schrank hat, gelingt es ihm trotzdem noch einen gewagten Einsatz - bei dem er den Tod findet - erfolgreich zu beenden.

"Die Belagerung von AR-558" (Ep. 158) ist die vermutlich düsterste Kriegsgeschichte, die jemals in "Star Trek" zu sehen war. In dieser Folge kämpfen Sisko, Dax, Bashir, Nog und Quark auf einem Planeten Seite an Seite mit einer kleinen Truppe Sternenflotten-Soldaten gegen die Jem'Hadar. Im Laufe dieser Auseinandersetzungen verliert Nog sein Bein. Sisko bereitet eine Falle vor, die jedoch nicht alle Feinde tötet und es folgt ein blutiger Entscheidungskampf.

Nach diesem traumatischen Erlebnis gibt es für Nog nur noch das "Leben in der Holosuite" (Ep. 160), denn nur dort hat er das Gefühl, ein normales Leben führen zu können. Dies geht sogar so weit, dass er das Programm nicht mehr verlassen möchte. Doch schließlich hilft ihm Vic - dessen Programm er immer besucht - dabei sich wieder den Herausforderungen eines realen Lebens zu stellen.

In der Folge "Entscheidung auf Empok-Nor" (Ep. 159) versucht Kira einige Bajoraner, die unter der Führung von Dukat (!!) die Pagh-Geister anbeten, wieder auf den rechten Weg zu führen. Nebenbei muss sie auch noch versuchen, den Selbstmord dieser Gruppe zu verhindern, was schwer ist, da doch Dukat scheinbar das perfekte Vorbild ist, oder doch nicht?

Natürlich durfte in der letzten Staffel eine Geschichte mit dem beleibten Spiegeluniversum nicht fehlen. In "Die Tarnvorrichtung" (Ep. 162) verschlägt es Quark und Rom auf die andere Seite. Sie stehlen eine Tarnvorrichtung um ihren Nagus, der sich im Spiegeluniversum befindet, zu retten. Damit verhelfen sie den Rebellen zum Sieg und können dann wieder in ihr Universum zurückkehren.

In der Folge "Hirngespinst" (Ep.164) muss sich Odo entscheiden ob er mit Laas, einem Wechselbalg, der wie Odo zu den 100 gehört, "Deep Space Nine" verlassen will oder ob er auf der Station- und bei Kira - bleibt. Leichter wird die Entscheidung auch nicht, als Laas in Notwehr einen Klingonen tötet und dafür vor ein Gericht soll. Aber schlussendlich bleibt Odo doch auf DS9.

Die letzte Folge, die vor dem Handlungsbogen spielt - der die letzten 10 Episoden umfasst - ist "Unter den Waffen schweigen die Gesetze" (Ep.166). In dieser Folge geht es um Bashir, der mal wieder für Sektion 31 unterwegs ist, diesmal bei den Romulanern. Er soll die Geheimnisse der romulanischen Führung herausfinden. Dabei wird auch klar, dass Sektion 31 in der Führungsebene der Sternenflotte von einigen Leuten stillschweigend geduldet wird.

"Im Ungewissen" (Ep.167) befindet sich die Crew von DS9 in der ersten Folge des Handlungsbogens. Da von Worf, nachdem sein Schiff zerstört wurde, jede Spur fehlt. Ezri begibt sich auf eigene Faust auf die Suche nach Worf. Als sie ihn findet, müssen die Beiden sich auf einen Planeten beamen, da ihnen Jem'Hadar auf den Fersen sind. Auf dem Planeten kommen sich die Beiden sehr nahe und werden von Aliens überwältigt. Es stellt sich heraus (allerdings erst in der nächsten Folge), dass die Breen sich mit dem Dominion verbündet haben. In der Zwischenzeit macht Benjamin seiner Kasidy einen Heiratsantrag.

"Bis das der Tod uns scheide" (Ep. 168) heißt es für Benjamin Sisko und Kasidy Yates in der nächsten Folge. Doch bevor der Captain seiner Liebsten das Ja-Wort geben kann, müssen eine Menge Hindernisse überwunden werden. Da die Propheten nicht mit der Heirat einverstanden sind, sagt er sie erst ab, aber entschiedet sich dann noch anders. Außerdem trifft Dukat - als Bajoraner - auf der Station ein und wird von Winn für den prophezeiten Führer gehalten. Unterdessen werden Worf und Ezri von den Breen grausamen Verhören unterzogen.

In "Eine seltsame Kombination" (Ep. 169) erkennt Damar langsam, dass die Cardassianer für das Dominion ein Nichts sind und dass er sich für die falsche Seite entschieden hat. Worf und Ezri erkennen, dass ihre Empfindungen füreinander nur eine Illusion sind. Sie liebt Dr. Bashir und er Jadzia. Die Kai erkennt, dass Dukat von den Pagh-Geistern kommt. Aber da sie ihre Machtposition nicht verlieren will - und das müsste sie um den Propheten zu dienen - entscheidet sie sich für die Pagh-Geister.

"Im Angesicht des Bösen" (Ep. 170) beginnt mit einem wahren Schock, da die Breen die Erde angegriffen haben. Die düstere Stimmung wird durch die Ankunft von Worf und Ezri - die von Damar befreit wurden - etwas aufgelockert. Schlimm mit anzusehen ist die Zerstörung der Defiant durch eine neuartige Waffe der Breen. Außerdem gerät Winn immer mehr unter Dukats Einfluss und liest in verbotenen Büchern.

Kira muss in "Ein Unglück kommt selten allein" (Ep. 171) einer Gruppe abtrünniger Cardassianer unter der Führung von Damar und mit der Hilfe von Odo und Garak helfen einen Widerstand zu gründen. Außerdem stellt sich heraus, dass auch Odo sich mit der geheimnisvollen Krankheit der Gründer infiziert hat und dass Sektion 31 irgendwas damit zu tun hat. Die einzig erfreuliche Nachricht ist, dass den klingonischen Schiffen die Waffe der Breen nichts ausmacht.

"Kampf mit allen Mitteln" (Ep.172) heißt es für Kira und Worf. Kira versucht eine Widerstandsbewegung mit den Cardassianern aufzubauen, was nicht sehr einfach ist. Aber ihr gelingt es zusammen mit Garak, Rusot, Odo und Garak eine Breen-Waffe zu stehlen. Währenddessen hat seine Krankheit Odo schon fast besiegt. Auf der Station kämpft Worf mit Gowron um das Amt des Kanzlers und gewinnt. Aber er gibt das Amt an Martok ab.

Zu "Extremen Maßnahmen" (Ep. 173) ist Julian Bashir gezwungen, als Kira den kranken Odo nach DS9 bringt. Bashir und O'Brien locken Sloan von Sektion 31 in eine Falle um an das Heilmittel zu kommen. Als Sloan sich das Leben nimmt, kann der Doktor ihn am Leben erhalten, so dass er und Miles in Sloans Gedanken eindringen können. Trotz aller Versuche Sloans ihre Suche zu behindern, finden sie das Heilmittel.

Mitten "In den Wirren des Krieges" (Ep. 174) bekommt Sisko sein neues Schiff, das genauso aussieht wie die Defiant. Für Damar, Kira und Garak brechen schwere Zeiten an als die Widerstandsbewegung verraten wird und nur sie drei überleben. Der große Nagus kommt auf die Station und bestimmt den erstaunten Rom zu seinem Nachfolger. Odo ist außer sich, als er erfährt, von wem er infiziert wurde und dass er seinem Volk nichts von dem Heilmittel berichten darf.

Taschentücher zücken, hieß es für alle DS9-Fans als die letze Doppelfolge "Das, was du zurücklässt, Teil 1&2" (Ep. 175/176) im Fernsehen lief. Der Krieg mit dem Dominion wird beendet, wenn auch mit katastrophalen Verlusten auf Seiten der Cardassianer, die 800 Millionen Tote zu beklagen haben. Fast ihr ganzer Planet ist zerstört. Odo entschließt sich für immer zu seinem Volk zurückzukehren. Worf wird Botschafter der Föderation auf Kronos. Chief O'Brien geht mit seiner Familie auf die Erde, um dort an der Sternenflottenakademie zu unterrichten. Und Captain Sisko kämpft gegen Dukat, als dieser die Pagh-Geister auf die Welt loslassen will. Nach diesem Kampf wird Sisko zu den Propheten gebracht und seine schwangere Frau bleibt alleine auf der Station zurück.

Kira wird die Leiterin der Station. Ezri und Julian, die sich in der letzten Folge (Ep. 174) endlich ihre Liebe gestanden haben, besuchen gemeinsam ein neues Holoprogramm. Quark bleibt als Barkeeper auf der Station und Nog wird zum Lt. ernannt. Mit dieser Doppelfolge ging eine großartige Serie zu Ende.

Im nächsten Teil dieses Resümees werde ich noch einen Blick auf die Kritik jeder Episode werfen.

Kritik:

"Das Gesicht im Sand" ist nach dem 'Schocker' "Die Tränen der Propheten" eine eher ruhigere Folge, die uns zeigt, was die einzelnen Charaktere machen. Außerdem taucht erstmals die neue Figur Ezri Dax auf, die neuen Schwung in die Serie bringen wird. Ein gelungener Seasonauftakt.

In "Schatten und Symbole" lernen wir Ezri besser kennen. Nicole DeBoer schafft es hervorragend die Lücke zu füllen, die durch Terry Farells Abgang entstanden war. Ihr gelang es sogar Ezri etwas von Jadzia zu geben. Auch sehen wir, dass hinter Quark mehr steckt als nur ein kaltblütiger Ferengi, da er helfen will Jadzia ins Sto'Vo'Kor zu bringen.

In "Nachempfindung" muss Garak mal wieder herhalten, damit Ezri an ihm ihre Fähigkeiten als Counselor beweisen kann. Was war Garak nicht schon alles: Doppelspion, Waffenspezialist, lebendige Kampfmaschine, psychomatischer Patient. Tja er ist halt ein Mädchen für alles. Diese Folge ist insgesamt sehr ruhig und gewährt dem Zuschauer noch tiefere Einblicke in Ezris Persönlichkeit und die Reaktion von Jadzias Freunden auf den neuen Wirt.

"Wettkampf in der Holosuite" ist eine sehr heitere Folge. Was nach den schwermütigen Anfangsepisoden eine hervorragende Abwechslung ist. Einziger Schwachpunkt der Story ist das Verhalten der Charaktere, das wegen des tobenden Krieges nicht passt. Außerdem wirft der schon an Fanatismus grenzende Rachefeldzug des Captains kein gutes Licht auf ihn, da er immerhin der Abgesandte der Propheten ist.

"Sarina" ist nach längerem mal wieder eine Bashir-Folge. Diese Episode ist sehr gefühlvoll, vermeidet aber dabei, allzu moralisierend oder sentimental zu wirken. Die Szene, in denen Sarinas Freunde ihr das Sprechen mit Hilfe von Musik beibringen, ist hervorragend umgesetzt. Auch das Verhältnis zwischen Sarina und Bashir, der nun endlich glaubt, die Liebe seines Lebens gefunden zu haben, ist gut in Szene gesetzt. Der überraschende Schluss schließt die Episode gut ab.

"Verrat, Glaube und gewaltiger Fluss" hat fast alles, was man von einer guten "Star Trek"-Folge erwartet: Rätselhafte wissenschaftliche Phänomene, zwischenmenschliche Spannungen, ein finsteres Geheimnis und natürlich dürfen auch die ethischen Konflikte nicht fehlen. Neben der Haupthandlung mit Odo und den Weyouns, gibt es eine lustige Nebenhandlung, in der O'Brien versucht, Ersatzteile für die Defiant zu bekommen und sich dabei auf Nog und Rom verlässt.

"Der Dahar-Meister" ist eine Folge, an der sich die Geister scheiden. Den einen gehen die ewigen Klingonen-Folgen auf die Nerven, andere können nicht genug bekommen. Interessant ist die Folge allemal, da man endlich etwas über Martoks Vergangenheit erfährt und mal wieder den guten Kor zu Gesicht bekommt, was im Besonderen die "Classic"-Fans freuen dürfte.

"Die Belagerung von AR-558" ist eine düstere Kriegsepisode, die dem Zuschauer die dunkle, schmutzige Seite eines Krieges zeigt. Die Personen hier sind keine strahlenden Kriegshelden, sondern Leute, die einfach einen Auftrag haben, den sie erfüllen und die auch um ihr nacktes Überleben kämpfen müssen. Die Atmosphäre erinnert an "Platoon", "Apocalypse Now", etc. Eine hervorragende Folge, die zu den blutigsten und nüchternsten ST-Folgen gehört und den Zuschauer zum Nachdenken über den Krieg bringt.

"Entscheidung auf Empok-Nor" beschäftigt sich mit dem Phänomen der Sekten, die durch einen Anführer - hier dargestellt durch Dukat - sogar bereit sind, in den Tod zu gehen. An dieser Episode stimmt alles, die hervorragenden Darstellungen von Nana Visitor und Marc Alaimo, die treffenden Dialoge, die gesamte Atmosphäre. Außerdem wirft die Episode einige Fragen über die diversen Weltreligionen auf.

"Leben in der Holosuite" zeigt Nog, der nach dem Verlust seines Beins, mit den Folgen zurechtkommen muss. Die Folge schildert das Leiden des Ferengis sehr einfühlsam und beweist mal wieder, dass "Star Trek" mehr ist als 'nur' eine Sciencefiction-Serie. Nur die Lösung von Nogs seelischen Problemen erweckt den Eindruck, dass man sie noch schnell zwischen zwei Werbeblöcke quetschen musste. Aber ansonsten eine gute Folge.

Man könnte auf den Gedanken kommen, dass die 7. DS9-Staffel nur gute Folgen hat, aber leider ist dem nicht so. "Die verlorene Tochter" ist eine langatmige und hat eine oberflächliche Story, die zu allem Überfluss auch noch viele Klischees aufweist. Wieder einmal muss sich der Zuschauer einen dieser Eltern-Kind-Konflikte anschauen. Und es gibt in der Geschichte von ST besserw Folgen zu diesem Thema als "Die verlorene Tochter".

"Die Tarnvorichtung" bietet mal wieder eine Geschichte aus dem Spiegeluniversum und ist gute Unterhaltung. Man kann den Schauspielern anmerken, dass es ihnen richtig Spaß gemacht hat, mal wieder in die Rolle ihrer Gegenstücke zu schlüpfen.

"Freies Schussfeld" ist mal wieder eine Krimi-Folge, die bei "Star Trek" meist nicht sehr spannend ist, da es schon von vornherein klar ist, dass der Mörder gefasst wird oder dass das beschuldigte Crew-Mitglied nicht schuldig ist. Diesmal muss halt Ezri in den sauren Apfel beißen. Ärgerlich an der Folge ist auch, dass ausgerechnet ein Vulkanier der Mörder ist! Die Autoren hätten wahrhaftig einen besseren Mörder finden können.

"Hirngespinst" ist nach der letzten Folge wieder eine hervorragende Episode. In der es um die Liebe zwischen Odo und Kira geht. Die Folge wirkt nie kitschig oder schwülstig, vielmehr zeigt sie die Fragen, die sich Odo stellen muss. Auch sieht der Zuschauer, was für einen weiten Weg Kira zurückgelegt hat. Wollte sie einst noch alles versuchen um Bareil am Leben zu erhalten, so liebt sie Odo so sehr, dass sie bereit ist, ihn gehen zu lassen. Auch gut ist die "Beziehung" zwischen dem anscheinend männlichen Laas und Odo. Dies zeigt, was für einen Weg "Star Trek" schon gegangen ist.

"Badda-Bing Badda.Bang" ist eine leichte Episode mit vielen komischen Momenten. Die Schurken erinnern an klassische Gangsterstreifen und an "Classic"-Folgen wie "Epigonen" oder "Wildwest im Weltraum". Eine gut verträgliche Kost, bei der der Zuschauer noch mal lachen kann, bevor die Serie endgültig ernst macht.

"Unter den Waffen schweigen die Gesetze" ist eine sehr gute Folge, die zeigt, dass sich "Star Trek" auch in anderen Genres bewährt. Alexander Siddig liefert eine gute Vorstellung als Doktor, der unfreiwillig in die Machenschaften des Geheimdienstes hineingezogen wird.

"Im Ungewissen", der ersten Folge des Handlungsbogens, beginnen zahlreiche Entwicklungen ihren Verlauf, z.B. Dukats Verwandlung in einen Bajoraner, die Krankheit der Gründer,... Die Folge wirft gleichzeitig einige Fragen auf. Die letzte, entscheidende Schlacht um den Alpha-Quadranten hat damit begonnen.

"Bis dass der Tod uns scheide" führt den Handlungsbogen spannend weiter. Man weiß nicht, was einen noch so alles erwarten wird. Die Autoren holen zum Ende noch einmal alle ihre Asse aus dem Ärmel um DS9 bombastisch enden zu lassen.

"Eine seltsame Kombination" handelt von Liebe, Verrat, Macht und Leidenschaft. Eine interessante Wandlung der Charaktere folgt die nächste. Diese Episode bietet keinen wirklichen Spannungsbogen, sondern soll den Zuschauer nur auf die nächste Folge vorbereiten.

"Im Angesicht des Bösen" überschlagen sich die Ereignisse förmlich. Aufregende Geschehnisse und erstaunliche Wendungen lassen den Zuschauer keine Zeit um richtig Atem zu holen, sondern werfen ihn vom Regen in die Traufe. Das ganze Universum scheint in Aufruhr zu sein.

"Ein Unglück kommt selten allein" wird durch die kleinen und großen Enthüllungen - auf die der Zuschauer so lange warten musste - zur einer hervorragenden Episode. Auch ist einfach genial, wie Kira gezwungen ist, den Cardassianern beizubringen, wie man einen Widerstand organisiert.

In "Kampf mit allen Mitteln" wird die Rangordnung des Klingonischen Reiches gehörig durcheinander gebracht, da Worf den machthungrigen Gowron tötet und Martok als neuen Kanzler einsetzt. Insgesamt eine gute Folge.

"Extreme Massnahmen" beleuchtet noch einmal das Verhältnis von O'Brien und Bashir genau und stellt die Freundschaft der Beiden auf eine harte Probe. Auch zeigt die Folge die geheimnisvolle Sektion 31 noch einmal. Man sollte sich fragen, warum den Alpha-Quadranten verteidigen, wenn es doch auch in der Föderation skrupellos zugeht.

"In den Wirren des Krieges" ist die letzte Folge vor dem Finale. Diese Folge läuft zu Höchstform auf und bietet dem Zuschauer einige wirklich gute Überraschungen (ich sage nur: Rom als Nagus).

Die Episode scheint wie die Ruhe vor dem letzten großen Sturm zu sein und man merkt, wie der Atem angehalten wird.

Mit "Das, was du zurücklässt" endet die Ära "Deep Space Nine". Hier werden alle Spannungsregister gezogen, große Schlachten zu einem Ende geführt, Schicksale gehen in Erfüllung und einige Gastschauspieler haben ihren letzten großen Auftritt. Die letzten beiden Folgen sind ein würdiges Ende für die Serie, auch wenn sie die Fans ein wenig traurig zurücklassen. Wunderschön ist die Szene, als sich alle Hauptfiguren im Vic's versammeln und Vic einen letzten Song für sie singt. Hier merkt man, dass es nun endgültig zu Ende ist.

Einzig schade ist, dass bei den Rückblenden nie Jadzia gezeigt wurde, die doch eine wichtige Rolle in der Serie spielte. Die Folgen schließen auch den Handlungsbogen Siskos ab, der mit "Der Abgesandte" begonnen wurde.

Insgesamt betrachtet ist die 7. DS9-Staffel bis auf wenige Ausrutscher ein gelungener Abschluß für eine großartige Serie. Schlimm für die Fans ist es nur, dass man wissen möchte, wie es weitergeht und man es nicht erfährt. Wie wird es Sisko bei den Propheten ergehen? Wie kommt Kira ohne ihren geliebten Odo zurecht? Wie geht es Odo bei den Gründern? Gefällt es O'Brien an der Sternenflotten-akademie? Was wird aus der Beziehung zwischen Ezri und Julian? Wie ergeht es Garak auf Cardassia? Wie wird sich Ferenginar unter Rom ändern? Wie ergeht es Kasidy und Jake ohne Benjamin? Was macht Worf auf Kronos?

Dies sind Fragen, auf die Fans wohl nie eine Antwort bekommen werden, denn im Moment ist es unwahrscheinlich, dass es je einen DS9-Kinofilm geben wird. Aber immerhin gibt es von Pocket Books eine Buchreihe, die die Serie weiterführt.