Gute Seiten, schlechte Seiten... ...ist
nur eine sehr allgemeine Umschreibung für die "Star Trek"-Bücher,
die dieses Jahr erschienen sind. Es gab einige Flops, aber am liebsten
erinnere ich mich doch an die Highlights - lassen Sie uns doch einfach
einmal gemeinsam einen Blick zurück werfen...
Nach dem tragischen Ende von "Deep Space Nine"
erschien die vierbändige "Dominion-Krieg"-Reihe, die einerseits
behandelte, was Picard & Co. so während des Krieges trieben und
sich andererseits den Geschehnissen auf DS9 widmete.
John Vornholt, der sich verantwortlich für Band
2 und 4 zeichnete, lieferte mit "Hinter feindlichen Linien" und
"Sternentunnel" eine recht ordentliche und spannende Arbeit ab,
während mir Diane Careys "Episoden-Nacherzählungen" "Verlorener
Friede" und "Beendet den Krieg" weniger gefielen - wahrscheinlich
Geschmackssache.
Peter David, sicherlich einer der besten "Star
Trek"-Autoren überhaupt, beglückte die geneigte Leserschaft mit
der Fortsetzung seines Romans "Imzadi", der mich sehr positiv überraschte.
Die Geschichte um Deanna und ihre Liebesaffären ist ganz ohne Zweifel
zu den Highlights des Jahres zu zählen, packend, wunderbar geschrieben,
und mit einer mir äußerst sympathischen Story - wobei es sich keinesfalls
um die "Star Trek"'sche Version eines Schnulzenromans handelt!
Dieses Jahr markierte auch den Beginn einer ganz
neuen "Star Trek"-Buchserie, die von Fans schon lange mit Spannung
erwartet wurde: "Star Trek - The New Frontier" / "Die neue Grenze"
mit dem ganz untypischen Captain Calhoun konnte die Herzen vieler
"Star Trek"-Leser (und Kritikern wie mir) im Sturm erobern. Peter
David betrat in vielerlei Hinsichten neues Raumgebiet im "Star Trek"-Bücheruniversum,
brach Konventionen oder bog sie nur geschickt um und brachte so
frischen Wind ins Bücherregal.
Auch wenn noch nicht alle diese Romane auf deutsch
erschienen sind, so war 2000 doch das Jahr der schreibenden Schauspieler.
Andrew Robinson (Garak, DS9) stellte sein schriftstellerisches Talent
und Können mit dem Buch "A Stitch in Time" unter Beweis, das uns
auf humorvolle Weise Garaks Leben und Erlebnisse schildert.
Armin Shimerman beteiligte sich an "The 34th Rule"
und John De Lancie schuf gemeinsam mit Peter David mit "Ich, Q"
einen wunderbaren Roman, der ständig zum Schmunzeln bringt und den
man einfach gelesen haben muss.
Zu den erwähnenswerten DS9-Romanen des Jahrs 2000
zählen sicherlich "DS9: Der Schwarm" (Prädikat: gut), in dem eine
äußerst interessante außerirdische Rasse den Planeten Bajor (und
anschließend Cardassia) zu "verspeisen" drohte.
In Rusch's & Smith's "DS9: Die lange Nacht" (Prädikat:
naja, ganz nett) wurde ein lange verschollenes Kälteschlafschiff
gefunden, auf dem sich abgesehen von wertvollen Schätzen auch der
Herrscher eines riesigen Reiches seit Jahrhunderten im Tiefschlaf
befand.
Die "Voyager"-Fans unter den Lesern wurden von
dem Buch "Gestrandet" von Christie Golden erfreut, in dem die Ocampa
Kes entführt wurde und das Außenteam auf einem nicht sehr
angenehmen Planeten strandete. Außerdem nicht zu vergessen:
"Echos" von dem Autoren-Trio (!) W. Smith, Rusch und Hoffman, die
uns eine interessante Geschichte über Paralleluniversen ablieferten;
"TNG: Verhöhnter Zorn" (Sargent & Zebrowski), in dem sich Picard
& Co. mit der Aufgabe konfrontiert sehen, die Bevölkerung eines
ganzen Planeten vor ihrer zur Nova werdenden Sonne zu retten.
Besonders interessant war auch "Classic: Die Sonde"
(Bonanno) über die gleichnamige Entität aus dem fünften "Star Trek"-Kinofilm.
Abgesehen von diesen recht guten Seiten, gab es
auch einige völlig überflüssige Veröffentlichungen im Jahr 2000,
so beispielsweise die Bücher von William Shatner (z.B. "Das Gespenst")
und "DS9: Saratoga" von Jan Friedman.
Zurückblickend überwiegen jedoch die "guten Seiten"
(und wenn man aufmerksam "Star Trek Weekly" liest, kann es gar nicht
passieren, dass man ein schlechtes Buch kauft *g*.), und ich hoffe,
dass ich Ihnen auch in diesem Jahr noch viele "Star Trek"-Bücher
präsentieren kann.
An dieser Stelle möchte ich auch darauf hinweisen,
dass ich mit der nächsten Ausgabe (parallel zu aktuellen "Star Trek"-Kritiken)
eine Serie über Sciencefiction-Klassiker beginnen werde.
Ein gutes neues Jahr und lesen Sie auch weiterhin
lang und in Frieden!
Hinweis: Alle oben erwähnten Romane (ausgen. "Das
Gespenst") können auf der Voyager-Center-Homepage (www.voyager-center.de)
bestellt werden. Dort finden Sie auch die ausführlichen Besprechungen
der Bücher.
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