Trekbooks 2000
Autor: Katrin Räuber

Gute Seiten, schlechte Seiten... ...ist nur eine sehr allgemeine Umschreibung für die "Star Trek"-Bücher, die dieses Jahr erschienen sind. Es gab einige Flops, aber am liebsten erinnere ich mich doch an die Highlights - lassen Sie uns doch einfach einmal gemeinsam einen Blick zurück werfen...

Nach dem tragischen Ende von "Deep Space Nine" erschien die vierbändige "Dominion-Krieg"-Reihe, die einerseits behandelte, was Picard & Co. so während des Krieges trieben und sich andererseits den Geschehnissen auf DS9 widmete.

John Vornholt, der sich verantwortlich für Band 2 und 4 zeichnete, lieferte mit "Hinter feindlichen Linien" und "Sternentunnel" eine recht ordentliche und spannende Arbeit ab, während mir Diane Careys "Episoden-Nacherzählungen" "Verlorener Friede" und "Beendet den Krieg" weniger gefielen - wahrscheinlich Geschmackssache.

Peter David, sicherlich einer der besten "Star Trek"-Autoren überhaupt, beglückte die geneigte Leserschaft mit der Fortsetzung seines Romans "Imzadi", der mich sehr positiv überraschte. Die Geschichte um Deanna und ihre Liebesaffären ist ganz ohne Zweifel zu den Highlights des Jahres zu zählen, packend, wunderbar geschrieben, und mit einer mir äußerst sympathischen Story - wobei es sich keinesfalls um die "Star Trek"'sche Version eines Schnulzenromans handelt!

Dieses Jahr markierte auch den Beginn einer ganz neuen "Star Trek"-Buchserie, die von Fans schon lange mit Spannung erwartet wurde: "Star Trek - The New Frontier" / "Die neue Grenze" mit dem ganz untypischen Captain Calhoun konnte die Herzen vieler "Star Trek"-Leser (und Kritikern wie mir) im Sturm erobern. Peter David betrat in vielerlei Hinsichten neues Raumgebiet im "Star Trek"-Bücheruniversum, brach Konventionen oder bog sie nur geschickt um und brachte so frischen Wind ins Bücherregal.

Auch wenn noch nicht alle diese Romane auf deutsch erschienen sind, so war 2000 doch das Jahr der schreibenden Schauspieler. Andrew Robinson (Garak, DS9) stellte sein schriftstellerisches Talent und Können mit dem Buch "A Stitch in Time" unter Beweis, das uns auf humorvolle Weise Garaks Leben und Erlebnisse schildert.

Armin Shimerman beteiligte sich an "The 34th Rule" und John De Lancie schuf gemeinsam mit Peter David mit "Ich, Q" einen wunderbaren Roman, der ständig zum Schmunzeln bringt und den man einfach gelesen haben muss.

Zu den erwähnenswerten DS9-Romanen des Jahrs 2000 zählen sicherlich "DS9: Der Schwarm" (Prädikat: gut), in dem eine äußerst interessante außerirdische Rasse den Planeten Bajor (und anschließend Cardassia) zu "verspeisen" drohte.

In Rusch's & Smith's "DS9: Die lange Nacht" (Prädikat: naja, ganz nett) wurde ein lange verschollenes Kälteschlafschiff gefunden, auf dem sich abgesehen von wertvollen Schätzen auch der Herrscher eines riesigen Reiches seit Jahrhunderten im Tiefschlaf befand.

Die "Voyager"-Fans unter den Lesern wurden von dem Buch "Gestrandet" von Christie Golden erfreut, in dem die Ocampa Kes entführt wurde und das Außenteam auf einem nicht sehr angenehmen Planeten strandete. Außerdem nicht zu vergessen: "Echos" von dem Autoren-Trio (!) W. Smith, Rusch und Hoffman, die uns eine interessante Geschichte über Paralleluniversen ablieferten; "TNG: Verhöhnter Zorn" (Sargent & Zebrowski), in dem sich Picard & Co. mit der Aufgabe konfrontiert sehen, die Bevölkerung eines ganzen Planeten vor ihrer zur Nova werdenden Sonne zu retten.

Besonders interessant war auch "Classic: Die Sonde" (Bonanno) über die gleichnamige Entität aus dem fünften "Star Trek"-Kinofilm.

Abgesehen von diesen recht guten Seiten, gab es auch einige völlig überflüssige Veröffentlichungen im Jahr 2000, so beispielsweise die Bücher von William Shatner (z.B. "Das Gespenst") und "DS9: Saratoga" von Jan Friedman.

Zurückblickend überwiegen jedoch die "guten Seiten" (und wenn man aufmerksam "Star Trek Weekly" liest, kann es gar nicht passieren, dass man ein schlechtes Buch kauft *g*.), und ich hoffe, dass ich Ihnen auch in diesem Jahr noch viele "Star Trek"-Bücher präsentieren kann.

An dieser Stelle möchte ich auch darauf hinweisen, dass ich mit der nächsten Ausgabe (parallel zu aktuellen "Star Trek"-Kritiken) eine Serie über Sciencefiction-Klassiker beginnen werde.

Ein gutes neues Jahr und lesen Sie auch weiterhin lang und in Frieden!

Hinweis: Alle oben erwähnten Romane (ausgen. "Das Gespenst") können auf der Voyager-Center-Homepage (www.voyager-center.de) bestellt werden. Dort finden Sie auch die ausführlichen Besprechungen der Bücher.