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Review ("Star Trek: New Worlds")

Von Patrick Streppel

Titelgrafik zum Artikel

"Star Trek: New Worlds":
Review

Genre:
3D-Echtzeitstrategie
Entwickler:
Interplay
Publisher:
Interplay
Umfang:
Releasetermin:
11.09.2000

Bilderstrecke:

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Beschreibung

In der neutralen Zone gibt es mal wieder Ärger: Ein verbotenes Waffenexperiment der Romulaner läuft schief und vernichtet nicht nur die Klingonen, welche das Experiment verhindern wollten, sondern auch die Romulaner selbst. Kleiner Nebeneffekt: Im vormals leeren Sektor tauchen plötzlich unbekannte Planeten auf. Als schließlich ein Föderationsschiff am Ort des Geschehens auftaucht, hat der Captain passende Worte: I think we have a problem.

Und in der Tat hat dieser Zwischenfall Auswirkungen, denn sowohl die Föderation als auch Klingonen und Romulaner streiten nun um die rohstoffreichen Planeten. Sobald die drei Mächte aber mit der Kolonisierung beginnen, stellt sich heraus, dass die neuen Welten bewohnt sind.

Kritik

{f {k New Worlds k} f}stammt von Interplay, welche vor etwa zwei Monaten{k Klingon Academy k} veröffentlichten, und spielt wie sein Space-Sim Kollege zwischen dem fünften und sechsten Star Trek-Kinofilm, also zur Zeit von Kirk, Spock und Pille. Mit Weltraum hat das Spielprinzip allerdings diesmal nichts zu tun, die Kämpfe finden ausschließlich auf den verschiedenen Planeten statt.

Eine weitere Gemeinsamkeit ist dagegen die Verzögerung in der Produktion des Spiels, nachdem das ursprüngliche Entwicklerteam Binary Asylum seine Pforten schloss, musste die Entwicklung zeitaufwendig in-house verlagert werden. Bereits 1997 begannen die Arbeiten an{f {k New Worlds k} f}, geplant war ein traditionelles Echtzeit-Strategiespiel wie Westwoods Command&Conquer.

Ähnlich wie aber auch Lucas Arts mit{k Force Commander k}entschied Interplay das Projekt neu zu beginnen, heraus kam ein 3D-Echtzeit Titel wie{k Dark Reign 2, Earth 2150 k}oder{k Thandor k}. Strategiespiele in 3D Grafik sind in Mode, vor allem die schönere Grafik und das realistischere Terrain begeistern viele Spieler. Doch auch die Nachteile dieser Titel liegen auf der Hand: Hohe Hardwareanforderungen und eine komplizierte Steuerung der Kameraperspektive lenken von dem eigentlichen Geschehen ab und sorgten dafür, dass vergangene 3D Titel wie z.B.{k Force Commander k}bei Publikum und Presse nur mittelprächtig aufgenommen wurden.

{f {k New Worlds k} f} fällt auch in die 3D-Sparte, doch Interplay hat die Schwächen der Genre-Kollegen bewältigt. Die Kameraperspektive steht standardmässig fest über dem Geschehen, so dass der Spieler weder Übersicht noch Orientierung verliert und sich nicht in der Hitze des Gefechts um die Kamera kümmern muss.

Hat man dagegen Zeit sich die Kolonie oder einzelne Gefechte in Ruhe anzusehen, erlaubt es die "F1-Taste" in eine freie 3D Ansicht zu wechseln, bei der man frei drehen und zoomen kann. Ein ähnliches Konzept hatte bereits beim Genre-Verwandten{k Star Trek Armada k}von Activision funktioniert.

Grafisch ist{f {k New Worlds k} f}übrigens sehr gelungen, das Terrain wirkt sehr detailliert und lebensecht, die Einheiten gleiten geschmeidig über dem Grund und werfen im Sonnenlicht Schatten. Kommt es zum Kampf, erfreuen schicke Lichteffekte der Phaser und schließlich aufwendige Explosionen von Einheiten und Gebäuden das Auge.

Wofür die Entwickler aber wirklich Lob verdient haben, sind die unzähligen kleinen Details. Rohstoffe und Baumaterialien werden von unzähligen kleinen Hilfseinheiten hin und her transportiert, wie in{k Armada k}konstruieren sie Gebäude Stück für Stück. Der Spieler hat das Gefühl einer echten Kolonie vorzustehen und das sorgt sicherlich für Flair.

Gerade die Bereiche Story und Atmosphäre sind bei Trek-Spielen wichtig und hier offeriert sich wieder einmal Licht und Schatten zugleich. Die Hintergrundgeschichte des Spiels ist sicherlich interessant und die Missionen sind sehr persönlich, doch fehlt es mir an Zwischensequenzen. Gerade wenn man{k Klingon Academy k}im Hinterkopf hat, ist es unverständlich, warum die Entwickler uns ein Intro und drei Endsequenzen spendiert haben. Die Story wird lediglich vor und während der Missionen in Mitteilungen und 3D-Skripts erzählt,{k Tiberian Sun k}ist also wieder einmal weit voraus.

Doch andererseits sind es gerade die Missionen, die bei{f {k New Worlds k} f}zu gefallen wissen. Jeweils für die Föderation, die Romulaner und die Klingonen gibt es eine eigene Kampagne, Missionsdesign und Gameplay unterscheiden sich mehr oder weniger spürbar voneinander. Denn auch wenn das eigentliche Spielprinzip dasselbe ist und die drei Parteien ähnliche Einheitenklassen haben, so zeigen sich die Trek-typischen Unterschiede: Die Föderation beispielsweise schützt die unschuldigen Ureinwohner der neuen Welten, versucht, Konflikte zu vermeiden und zu forschen. Die Klingonen kämpfen mit schwerer Kriegsmaschinerie, Romulaner bevorzugen Tarnpanzer, das Verhalten und die Missionsziele sollten also keinen Fan überraschen.

Dennoch sind die Aufgaben aber abwechselungsreich ausgefallen: Nachdem zu Beginn der Mission eine Basis errichtet und ausgebaut wurde, trudeln schnell irgendwelche Mitteilungen über plötzliche Wendungen und Unteraufgaben ein, beispielsweise soll ein Objekt gescannt oder ein Wissenschaftler befreit werden. Das Spiel wirkt dadurch sehr dynamisch und irgendwie auch sehr persönlich, ganz im Gegensatz zu sterilen Genre-Vertretern wie {k Earth 2150 k}.

Das Interface und die Bedienung sind überraschenderweise auf ein absolutes Minimum reduziert, im Spiel gibt es nur wenige Befehle, die Menüs beschränken sich auf das allernotwendigste. Leider ist es aber auch nicht möglich, während einer Mission zu speichern oder in die (Grafik-) Optionen zu gelangen.

Die Einheiten- und Gebäudezahl ist überschaubar, taktische Vorteile wie Hügel oder Wetterbedingungen spielen nur begrenzt eine Rolle.

Hervorzuheben ist noch die Musik, denn der Soundtrack zu{f {k New Worlds k} f}ist erstaunlich gut gelungen. Klassische Tracks wechseln sich mit rockigen Remixes ab und erzeugen mit den gut gemachten Soundeffekten und Sprachsamples ein stimmiges Gesamtbild. Für ein Strategiespiel ist aber meist auch noch eine andere Komponente wichtig, der Multiplayer-Modus. Abschreckend: Nur drei Spieler können im LAN oder Internet gegeneinander spielen. Die Rettung: Auch miteinander.

Die Entwickler haben dem Spiel (anders als Activision bei{k Armada k}) spezielle Mehrspieler- Missionen verpasst, bei denen jede der drei Parteien ihre eigenen Misssionsziele besitzt. Gefahren des Solomodus wie Orion Piraten oder die beiden Ureinwohner-Rassen machen auch schon mal ein Bündnis notwendig.

Fazit

Interplay ist meiner Meinung nach ein hervorragendes Star Trek-Spiel gelungen, kein Meilenstein, aber solide Genre-Kost mit Adaption an die Trek-Lizenz.{f {k New Worlds k} f}steht{k Armada k}in nichts nach, für Fans ein Muss!

Note: 3+

Artikel geschrieben von Patrick Streppel (ps); aktualisiert am 03.11.2004